Umstrittener Maskendeal auf Mallorca: Verkäufer weist Vorwürfe der Sozialisten zurück
Das Unternehmen, das 3,7 Millionen Euro für die Masken kassiert hatte, wies den Vorwurf zurück, die Lieferung habe nicht den abgesprochenen Kriterien entsprochen
Im Fall der überteuerten und nach Angaben der ehemaligen Regionalregierung auf Mallorca fehlerhaften Maskenlieferung an das Gesundheitssystem der Inseln im April 2020 kommen neue Details ans Licht. Wie bereits berichtet, hatte die Landesregierung während der ersten Ansteckungswelle der Corona-Pandemie rund anderthalb Millionen Masken von einer Firma auf dem Festland gekauft und zahlte dafür rund 3,7 Millionen Euro.
Landesregierung verlangte 2,6 Millionen Euro zurück
Rund drei Jahre später – je nach Darstellung kurz vor oder kurz nach den Regionalwahlen 2023, bei denen die linken Parteien die Mehrheit verloren –, verlangte die Regierung rund 2,6 Millionen Euro zurück. Zur Begründung wurde genannt, dass die Masken nicht dem Standard entsprachen, der vor dem Kauf abgesprochen gewesen war.
Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" nun berichtet, folgte die Antwort der Firma Soluciones de Gestión y Apoyo a Empresas S.L. prompt. In dem Schreiben wies das Unternehmen den Vorwurf zurück, die Lieferung habe nicht den abgesprochenen Maßstäben entsprochen. Zudem sei die Lieferung bei der Ankunft abgesegnet worden. Man sei sehr verwundert darüber, dass "drei Jahre später angebliche Mängel angemeldet werden."
Besonders erstaunt zeigte sich das Unternehmen darüber, dass sich die Balearen-Regierung darüber beschwerte, man habe Masken des Typs KN95 und nicht FFP2-Masken geliefert. Die Lieferung habe genau dem Angebot entsprochen, das man der Balearen-Regierung vorgelegt habe. Zudem hätten sie als solche allen Vorgaben entsprochen.
Das brachte den Fall ins Rollen
Der Fall war am Dienstag ins Rollen gekommen, nachdem in Alicante 19 Personen festgenommen waren, die sich an einem Deal zwischen der Firma und der Zentralregierung bereichert haben sollen. Besonders brisant: Unter den Festgenommenen befand sich ein enger Berater des damaligen Verkehrsministers José Luis Ábalos. Die konservative PP will nun untersuchen lassen, ob die damalige Linksregierung der Balearen unter Druck gesetzt wurde, um einen Deal mit dem Unternehmen einzugehen und dass es deshalb zu dem überteuerten Maskenkauf kam.
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