Bei Temperaturen über 30 Grad ist es den meisten langhaarigen Menschen zu lästig, ihre Haare offen zu tragen. Im Nacken und Gesicht stören sie nur, also binden die meisten sie lieber schnell zusammen. Dabei muss es nicht immer der klassische Pferdeschwanz sein. Für alle, die mal etwas anderes ausprobieren wollen, haben Andrea Goebel und Maria Garcías vom Friseursalon Modern Style an der Playa de Palma ein paar einfache Ideen, die man mit ein bisschen Geschick ohne fremde Hilfe zu Hause nachmachen kann. Eine Sache vorab: Bei Menschen mit hellen Haaren sind die Frisuren, wie die Stylistinnen erklären, meist besser erkennbar als bei solchen mit braunen oder schwarzen.
Derit Dreheffekt
Um die Frisur des dritten Fotos (siehe unten) hinzubekommen, zunächst einen Scheitel ziehen. Dann links und rechts davon jeweils auf Höhe der Ohren zwei Haarpartien nach unten abtrennen und diese jeweils mit einer Haarklemme befestigen, damit sie sich nicht mit den hinteren Haaren vermischen. Anschließend die hinteren Haare zu einem mittelhohen Pferdeschwanz zusammenbinden. Dabei einen relativ starken Gummi verwenden. Nun mit dem Finger von oben vorsichtig ein Loch in den Zopf „bohren“, mit Zeigefinger und Daumen von unten durchgreifen und den Zopf hindurchziehen. Alternativ kann statt der eigenen Hand eine elastische Plastik-Öse wie auf dem zweiten Foto verwendet werden.
Anschließend erst eine und dann die andere der abgetrennten vorderen Haarpartien fast bis zum Ende nach unten oder leicht nach hinten flechten und das Ende jeweils mit einem dünnen und sehr kurzen Gummi umschließen. Die beiden geflochtenen Zöpfchen dann mit beiden Händen eventuell jeweils noch etwas auseinanderziehen, um mehr Volumen darin zu bekommen. Beide dann mit einem weiteren dünnen Gummi am Hinterkopf zusammenbinden. Anschließend die Enden des neuen Zopfes entweder per Hand oder mithilfe der Öse durch das Loch des Zopfes am Hinterkopf ziehen. Fertig.
Mit Haarband
Für die zweite Frisur wird ein Haarband benötigt. Zunächst, je nach Wunsch, am Oberkopf einen Scheitel oder keinen Scheitel ziehen. Dann das Haarband recht weit hinten am Kopf aufsetzen und mit zwei Schiebe-Haarklammern befestigen. So rutscht es später nicht ab. Anschließend alle nach vorne heraus hängenden Haarsträhnen großzügig abtrennen. Dann in ebenfalls großzügigen einzelnen Schritten, drei bis vier höchstens, die Haare nach hinten von oben nach unten durch das Band ziehen, bis man hinten im Zentrum angekommen ist. Das geht etwa vorsichtig per Hand oder erneut mit der bereits erwähnten Öse. Am Hinterkopf treffen sich die Haarpartien von links und rechts dann. „Sie kann man nun nach Belieben von unten nach oben einschlagen, muss man aber nicht“, so Andrea Goebel. Zur Befestigung könne man sich etwa mit klassischen Schiebe- oder weiter geöffneten Haarklammern behelfen.
Als Flechtkranz
Der Flechtkranz sieht sehr professionell aus, ist aber recht leicht hinzubekommen, allerdings etwas zeitaufwendiger als die ersten beiden Frisuren. Vor allem, wer noch keine Übung darin hat, direkt am Kopf entlang zu flechten, bekommt mit dieser Frisur trotzdem den Flecht-Look hin. Die Haare zunächst in vier Partien unterteilen. Dafür bitte links und rechts vom Scheitel (dieses Mal hinter dem Ohr, also weiter hinten als bei Frisur 1) zwei Teile abtrennen und mit Haarklammern von den anderen fernhalten. Anschließend die Haare am Hinterkopf von oben nach unten in zwei weitere gleich große Partien aufteilen. Die vier Haarpartien werden dann jeweils locker separat nach unten geflochten. Dabei aufpassen, dass möglichst alle Haare mit eingeflochten werden, was sich vor allem am Hinterkopf etwas schwieriger gestalten kann. Auch bei dieser Frisur die einzelnen Zöpfe dann noch etwas aufziehen, um mehr Volumen zu bekommen. Nun werden die Zöpfe der Reihe nach mit Haarklammern (sowohl Schiebe-Haarklammern als auch offeneren) am Hinterkopf befestigt. Dabei am besten mit den beiden vorderen beginnen. Stets darauf achten, dass auch die Spitzen der Zöpfe jeweils versteckt und festgesteckt werden. Die Höhe, auf der sich der Zopfkranz befinden soll, nach Belieben selbst festlegen. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Zöpfe nicht zu streng am Kopf befestigt werden. Wer das Feststecken der Zöpfe ein zweites Mal probiert, wird schnell feststellen: Übung macht auch hier den Meister.
Am Kopf entlang
Wer schon etwas Übung hat mit dem Flechten, kann nun die Versionen am Kopf entlang probieren. Die Friseurinnen raten, diese Frisuren ohne Spiegel zu machen. „Er verwirrt einen nur. Unser Gefühl ist zuverlässiger“, so Goebel. Wichtig sei, dass man regelmäßig bei einer der drei Strähnen immer einen Teil der Haare vom Kopf mit dazunimmt. Bei der französischen Version wird die neue Strähne über die mittlere gelegt.
Der Trick bei der holländischen Version, in der der Zopf auf den Haaren liegt (rechts), ist, dass die neue Strähne unter die mittlere gelegt wird. „Man muss sich einfach trauen und darf nicht zu perfektionistisch sein“, raten die Friseurinnen generell.
