Bauernproteste jetzt auch in Spanien - Forderung nach "fairen Preisen"
Spanien gilt als Obst- und Gemüsegarten Europas. Jetzt gehen auch dort die Bauern auf die Barrikaden. Sie blockieren Straßen und prangern die zum Teil sehr niedrigen Preise für ihre Produkte an.
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Bauernproteste in Spanien. / María José López
Nach den Bauernprotesten in Deutschland, Frankreich und anderen Ländern Europas gehen nun auch die Landwirte in Spanien auf die Barrikaden. Mit Hunderten von Traktoren besetzten und blockierten die Demonstranten am Dienstag (6.2.) im ganzen Land Autobahnen, Landstraßen und Zufahrten zu Häfen, Großmärkten und Industriegebieten, wie der Fernsehsender RTVE und andere Medien berichteten. Kundgebungen gebe es seit dem frühen Morgen in zahlreichen Regionen des Landes, darunter in Madrid, Barcelona, Valencia, Málaga und Saragossa. Teilweise kam es deshalb auch zu kilometerlangen Staus.
Die Land- und Viehwirte fordern unter anderem faire Preise für ihre Produkte, die Beibehaltung der Steuerermäßigung für Agrardiesel, strengere Kontrollen für Importe aus Nicht-EU-Ländern und einen Abbau der Bürokratie. Der Bauernverband COAG schrieb am Dienstag auf X, vormals Twitter: «Zwischen dem Preis, den ein Landwirt für ein Kilo Zitronen bekommt - 0,20 Euro - und dem, was der Verbraucher dafür zahlt - 1,96 Euro -, besteht ein Unterschied von 880 Prozent.» Bei anderen Produkten sei es nicht viel anders. Man wolle «diese Schande» so lange anprangern, «bis wir faire Preise bekommen».
"Unser Ende wird euch Hunger bringen"
Spanien gilt als Obst- und Gemüsegarten Europas. Die Kundgebungsteilnehmer trugen am Dienstag Plakate mit Aufschriften wie «Unser Ende wird euch Hunger bringen». In Valladolid knapp 200 Kilometer nordwestlich von Madrid wurde die Festnahme eines Demonstranten gemeldet, der einen Polizeibeamten attackiert haben soll. Ansonsten blieben die Proteste vorerst friedlich.
Zu diesen ersten praktisch landesweiten Protesten hatten die drei wichtigsten Bauernverbände Spaniens, Asaja, COAG und UPA aufgerufen. In den vergangenen Tagen hatte es in einigen Regionen bereits erste kleinere Kundgebungen gegeben. Die Proteste sollen nach Angaben der Organisatoren mindestens bis Ende Februar fortgesetzt werden.
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