Einfach nur am Strand rumzulümmeln und in der Sonne zu braten, ist auf die Dauer langweilig. Ein Ausflug in die Berge stellt bei den hohen Temperaturen auf Mallorca auch keine gute Alternative dar. Ein perfekter Zeitvertreib ist Wassersport. Diese sieben Vorschläge bieten Abkühlung und einen Adrenalinschub.

Windsurfen - die Brise einfangen

Theoretisch lassen sich im Meer vor Mallorca alle Surf-Arten praktizieren. Für das klassische Wellenreiten muss jedoch der perfekte Moment und Ort gefunden werden. Für Anfänger ist die Insel daher eher kein Surf-Hotspot. Ähnlich sieht es mit dem Kitesurfen aus. Hier braucht es Zeit, um den Umgang mit dem Lenkdrachen zu lernen. Da reicht ein Nachmittag im Urlaub nicht aus. Wesentlich einfacher ist das normale Windsurfen. Nach einem Schnupperkurs können die meisten Anfänger halbwegs sicher auf dem Brett stehen und fahren. Im Gegensatz zu Deutschland, wo meist ein Surfschein für die Leihe gefordert wird, ist auf Mallorca keine Lizenz nötig, um loszulegen. Ein Anfängerkurs ist dennoch ratsam. Eine der beliebtesten Buchten zum Windsurfen ist Pollença. Auch an der Playa de Palma findet sich mit der Surfschule El Niño ein großer Anbieter, der zudem das ganze Jahr geöffnet hat. Die einstündige Leihe der Windsurf-Ausrüstung für Anfänger kostet dort 20 Euro. Im Gegensatz zum Kajak ist hier die Zeit am Mittag/Nachmittag günstig, da dann meist Wind weht.

Wer im Wave House vom Brett fällt, wird durch den Wasserdruck nach oben gespült. | FOTO: BENDGENS

Wave House - die künstliche Welle reiten

Keine Welle im Meer gefunden? Kein Problem. Im Sol Wave House Hotel in Magaluf funktioniert sie auf Knopfdruck. Das Wasser schießt aus einer Düse eine Art breite Rutsche hinauf. Die Kombination aus Wasserdruck von unten und Schräge ermöglicht das Surfen. Anfänger bekommen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung: zuerst wie eine Robbe mit dem Bauch auf dem Brett die Welle reiten. Wer das kann, darf sich hinknien. Knifflig wird der Stand, der am Anfang mit einem Seil zum Festhalten geübt wird. Tipp: Badehose und Bikini fest zubinden, denn der Wasserdruck zieht einem schnell die Sachen aus. Das Wave House ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eine Reservierung ist in der Regel nicht nötig (Tel.: 871-16 01 39). Zu jeder vollen Stunde geht das Vergnügen los. Residenten zahlen 25 Euro, alle anderen 35 Euro.

Windsurfen ist gar nicht so schwierig. | FOTO: BENDGENS

Kajaktour - ine Runde mit dem Kajak

Sport machen, auf dem Meer sein und versteckte Buchten entdecken – eine Kajak-Tour hat viele Vorteile. Die Boote gibt es an vielen Stränden auszuleihen. Wer sich nicht allein aufs Meer traut, kann einen Guide dazubuchen. Die Auswahl an Anbietern und Zielen ist groß. Beliebt sind etwa die Dracheninsel Dragonera, das Felsentor Es Pontás oder der Lochfelsen Sa Foradada. Besonders an der Ostküste gibt es viele Höhlen, in die gepaddelt werden kann. Je nach Tour kosten die Ausflüge in der Regel um die 45 Euro pro Person (Material inklusive), zum Beispiel in Port Calanova (portcalanova.com) oder Pollença (kayakmallorca.com). In den Mittagsstunden und am Nachmittag ist es einerseits zu heiß, andererseits sind die Wellen oft höher. Besser ist es, am Morgen oder Abend aufzubrechen. Wind und Wellen können mit der App „Windfinder“ gecheckt werden.

Eine Kajak-Tour ist ein gutes Training für den Oberkörper. Und die Küste lässt sich so auch gut erkunden. | FOTO: BENDGENS Ralf Petzold

Tauchen - mal eben abtauchen

Mit einem Schnuppertauchkurs lässt sich der Hitze und dem Sonnenschein für eine etwas längere Zeit entkommen. Auf der Insel gibt es etliche Möglichkeiten dazu. 90 Euro kostet der dreistündige Kurs etwa in der deutschen Tauchschule Dive Inn in S'Illot im Osten der Insel. Die Theorie und das Material sind inklusive. Von Land aus sieht das strandnahe Tauchgebiet in dem Urlauberort zwar nicht so attraktiv aus, unter Wasser ändert sich das aber. Es sind reichlich Fische und andere Meeresbewohner zu entdecken. Mindestalter für den Schnupperkurs ist zehn Jahre. Kinder ab acht Jahren können einen separaten Kurs buchen, bei dem nur bis zu einer Tiefe von zwei Metern getaucht wird. (diveinnmallorca.com).

Mit einem Schnupperkurs lässt sich das Tauchen probieren. | FOTO: PRIVAT

Wasserpark - Treppe rauf, Rutsche runter

Auf Mallorca gibt es drei große Wasserparks. Der Western Park in Magaluf und das Aqualand in Arenal werden von der Gruppe Aspro Parks betrieben und bieten ähnliche Attraktionen. Der Wasserpark in Magaluf hat die höchste Wasserrutsche der Insel, in Arenal flitzt man durch den Rachen einer Kobra. Kinderbecken und Rutschen für die Kleinen sind zahlreich vorhanden. Erwachsene zahlen in beiden Parks 30 Euro. Schließfächer und ein sogenannter Fast Pass für kürzere Warteschlangen kosten extra. Der Eintritt für den Hidro Park in Alcúdia kostet 28 Euro. Er ist eher für Familien gedacht. Alle Wasserparks haben im Sommer von 10 bis 18 Uhr geöffnet, im September bis 17 Uhr.

Rutschen macht Spaß, erfordert aber Treppensteigen. | FOTO: WESTERN PARK

Schwimmen - wie die Profis kraulen

Das Best Centre in Colònia de Sant Jordi bietet ein olympisches 50-Meter-Schwimmbecken. Der britische Betreiber Matthew O'Connor kennt sich damit aus, er nahm an den Spielen 1992 teil. Sein Pool hat sich bei der internationalen Schwimm- und Triathlon-Elite herumgesprochen. Immer wieder springen bekannte Sportler ins Becken. Die Tageskarte für das Best Centre kostet 6 Euro. Täglich von 9 bis 18 Uhr, je nach Buchungslage auch länger. Von November bis Januar ist das Schwimmbad geschlossen (bestcentresports.com).

In Colònia de Sant Jordi wie die Profis Bahnen schwimmen. | F.: BENDGENS

Skilift auf dem Wasser

Wakeboarden erinnert an einen Skilift. Ein Kabel ist an Masten gespannt. Ein Seil mit einem Griff hängt daran. Mit einem Brett, das einem Snowboard ähnelt, lassen sich so Runden auf dem Estany Petit, dem kleinen See von Port d’Alcúdia drehen. Anfänger fahren beim ersten Mal nur hin und her und versuchen, nicht hinzufallen. Fortgeschrittene können Kurven fahren und dürfen sich ab einem gewissen Niveau an den Schanzen und Hindernissen probieren, an denen Profis Tricks vollführen können. Der zehnminütige Schnupperkurs im Mallorca Wakepark kostet 22 Euro. Das Material ist inklusive. 20 Minuten gibt es für 35 Euro. Eine Gruppe von bis zu fünf Personen kann den Lift für 100 Euro pro Stunde mieten. Der Wakepark ist das ganze Jahr über geöffnet, im Sommer von 10.30 bis 20 Uhr (mallorcawakepark.com).

Wenn man es kann, sieht Wakeboarden schon ziemlich cool aus. | FOTO: WAKEPARK