Die Grundsanierung des Luxushotels Formentor macht weiter Schlagzeilen. So hat die Gruppierung Junts Avançam Fotos veröffentlicht, die laut dem linken Oppositionsbündnis im Rathaus von Pollença Bauschuttablagerungen in geschütztem Gebiet auf der Halbinsel im Nordosten von Mallorca zeigen sollen. Das Material stamme von der Baustelle des Hotels, es seien täglich zahlreiche Lkw zu dem Gebiet einige hundert Meter in Richtung Leuchtturm unterwegs, kritisiert der Sprecher der Gruppierung und frühere Bürgermeister, Miquel Àngel March, gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Man habe die Informationen an den Inselrat und das balearische Umweltministerium weitergegeben. Die Aktionen seien ein Verstoß gegen Umweltauflagen und müssten zuvor bei der Gemeindeverwaltung angemeldet werden. Vom Ministerium heißt es indes, dass man Anfang des Monats das Gebiet aufgesucht und keinen Bauschutt vorgefunden habe. Allerdings warte man noch auf Unterlagen der Gemeinde Pollença über die im Bauprojekt vorgesehenen Entsorgungsmaßnahmen, um deren korrekte Ausführung kontrollieren zu können. Diese Unterlagen seien bislang nicht eingegangen.

Der Baudezernent der Gemeinde Pollença, Tomeu Cifre, widerspricht unterdessen den Vorwürfen von Junts Avançam. Bei dem Material handle es sich um steiniges Material, das von Erdarbeiten auf der Baustelle stamme und für Wege in dem Gebiet wiederverwendet werden solle, so der Politiker gegenüber der Zeitung "Última Hora".

Vom Hotel Formentor ist nur noch ein Skelett übrig

Fotos von der Sanierung des Komplexes haben bereits zuvor für Aufsehen gesorgt. Vom einstigen Gebäude bleibt nur ein Skelett, der Rest wird offenbar neu gebaut. In der Baugenehmigung war laut Junts Avançam nur eine Grundsanierung und Umstrukturierung vorgesehen gewesen. Übrig ist nun nur noch der zentrale Trakt des Gebäudes. Pollenças Bürgermeister Tomeu Cifre sah das Ende Juli gelassen. Das Gebäude sei über hundert Jahre alt. Wenn man da auf Strukturen stoße, die nicht den heutigen Ansprüchen genügten, müsse die Baulizenz eben angepasst werden. Wichtig sei, dass das Endergebnis der Arbeiten dem genehmigten Bauvorhaben entspräche.

Das Hotel, in dem einst Winston Churchill, Audrey Hepburn oder Charlie Chaplin nächtigten, gehört seit Dezember 2020 dem Investmentfonds Emin Capital aus Andorra, hinter dem ein mexikanischer Milliardär steckt. Emin Capital lässt das Gebäude umbauen und will 2023 wiedereröffnen. Betrieben wird das Haus künftig von der kanadischen Luxuskette Four Seasons. Der frühere Besitzer Barceló Hotels verkaufte das Hotel Formentor samt dem zugehörigen 1.200 Hektar großen parkartigen Gelände im Herbst 2020 an Emin Capital. /ff