Bald wieder ohne Trinkwasser? Landesregierung warnt vor Trockenheit - besonders in einer Gemeinde

Im vergangenen Sommer mussten viele Gemeinden auf Mallorca drastische Maßnahmen ergreifen, um die Wasserversorgung zu gewährleisten. Die Aussichten für den kommenden Sommer sind besorgniserregend

Noch ist der Stausee Gorg Blau nicht so leer, doch die Trockenheit dürfte Mallorca im Sommer heimsuchen.

Noch ist der Stausee Gorg Blau nicht so leer, doch die Trockenheit dürfte Mallorca im Sommer heimsuchen. / EFE / Cati Cladera (Archiv)

Iñaki Moure

Die balearische Landesregierung hat die Verantwortlichen in den Rathäusern von Artà und mehreren Gemeinden in der Tiefebene Pla de Mallorca aufgefordert, sich präventiv auf die Trockenheit vorzubereiten, die Mallorca speziell in diesen Teilen der Insel im Sommer voraussichtlich bevorsteht. So soll verhindert werden, dass es wieder zu so drastischen Einschränkungen für die Bevölkerung kommt, wie im vergangenen Sommer.

"Wir können noch nicht mit Sicherheit sagen, wie es im Sommer kommen wird, aber die Daten sprechen für sich und als öffentliche Verwaltung sind wir in der Pflicht, entsprechend vorzubeugen, um Nachteile für die Bewohner abzuwenden", so der balearische Umweltminister Miquel Mir während eines Treffens, das die balearische Generaldirektion für Wasserversorgung mit dem Gemeindeverband Felib einberufen hatte.

Schon jetzt kein guter Pegelstand

Aktuell sind die Wasserspeicher auf den Inseln insgesamt zu 55 Prozent aufgefüllt, in einigen Gemeinden deutlich weniger. Das ist zwar mehr als im Vormonat, allerdings gleichzeitig so niedrig wie um diese Jahreszeit zuletzt im Januar 2015. Damals musste die Landesregierung im darauffolgenden Sommer einen Notfallplan erarbeiten, um die flächendeckende Wasserversorgung auch in den heißen Monaten aufrechterhalten zu können.

Zudem erinnerte die Landesregierung daran, dass für Artà und viele Gemeinden der Tiefebene Pla seit nunmehr 17 beziehungsweise 22 Monaten ununterbrochen die Vorwarnstufe wegen Trockenheit gelte. Gezielte Arbeitsgruppen sollen nun den Gemeinden helfen, gemeinsam präventive Lösungen zu finden.

Darüber hinaus rügte die zuständige Generaldirektorin Joana Garau auch andere Gemeinden. Insgesamt 36 Rathäuser hätten noch nicht, wie vorgeschrieben, Pläne für nachhaltige lokale Wasserverwaltung eingereicht. Dies sei aber notwendig, um gezielt Maßnahmen gegen möglichen Wassermangel vorbereiten zu können.

Verbote und Einschränkungen für Bevölkerung und Urlauber abwenden

Wichtig sei vor allem, die Lecks in den gemeindeeigenen Kanalisationen zu reparieren, die immer noch zu einem erheblichen Wasserverlust führten. Zudem brauche es Reservespeicher und entsprechende Infrastruktur, die im Notfall greifen könne, um Situationen wie im vergangenen Winter zu verhindern. Damals hatten mehrere Gemeinden im Laufe des Sommers drastische Wassersparmaßnahmen ergreifen müssen, die den Alltag der Menschen beeinträchtigten. So war es in vielen Dörfern zeitweise verboten, Pools neu zu befüllen, Gärten zu bewässern und Autos zu waschen. In großen Teilen Artàs wurde das Wasser über mehrere Wochen hinweg über Nacht gänzlich abgestellt. Auch den öffentlichen Duschen an den Stränden wurde in einigen Gemeinden das Wasser teilweise abgedreht. /somo

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