Augen auf: Diese 16 eingeschleppten Insekten könnten auf Mallorca zur Plage werden
Haben Sie diese Insekten gesehen? Die Balearen-Universität hat ein Poster zusammengestellt, mit dem sich invasive Arten bestimmen lassen. Einige haben das Ökosystem der Insel bereits erobert – andere könnten noch kommen
![Einige der invasiven Insektenarten.](https://estaticos-cdn.prensaiberica.es/clip/e275873f-5821-4ffc-9687-396dbd7687b1_16-9-discover-aspect-ratio_default_0.jpg)
Einige der invasiven Insektenarten. / A. Costa, UIB
Zugegeben, dieses Poster der Balearen-Universität (UIB) taugt gewiss nicht dazu, als hübscher Wandschmuck über dem Bett aufgehängt zu werden. Doch es dient einem wichtigen Zweck: die Bevölkerung von Mallorca für invasive Arten zu sensibilisieren. Diese haben negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt und das Ökosystem, das durch die Insellage besonders empfindlich ist, und sie können auch eine Gefahr für die Gesundheit des Menschen darstellen.
Das Plakat ist Teil des wissenschaftlichen Projekts „Stop Invasoras“ unter der Leitung der Biologin und UIB-Dozentin Mar Leza. Das Projekt zielt darauf ab, die Ausbreitung dieser schädlichen Insekten zu verhindern, die Wege der Einschleppung zu bestimmen und etwa in Häfen, Gärtnereien oder am Flughafen oder auf dem Großmarkt Fallen zu installieren. Aber die Mithilfe aller ist gefragt: Über die App „Invasapp“ kann man den Forschern Beobachtungen invasiver Insekten direkt melden.
Augen offen halten
Auf dem neuen Poster sind 21 exotische Insektenarten übersichtlich dargestellt. Fünf von ihnen wurden bereits auf der Insel beobachtet, 16 sind zwar noch nicht gesichtet worden, aber es könnte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis es so weit kommt. Die Arten, die bereits auf dem Archipel vorkommen, sind mit einem roten Punkt gekennzeichnet. In den anderen Fällen sind sie mit grauen, gelben oder orangefarbenen Punkten markiert, je nach ihrer Nähe zu den Balearen.
![Das Poster hilft dabei, eingeschleppte Insektenarten zu identifizieren.](https://estaticos-cdn.prensaiberica.es/clip/21059e57-4809-4a4f-b6c1-075437f5c009_alta-libre-aspect-ratio_default_0.jpg)
Das Poster hilft dabei, eingeschleppte Insektenarten zu identifizieren. / UIB
Bei den Arten, die möglicherweise (bald) beobachtet werden könnten, nennt „Stop Invasoras“ etwa den Japankäfer (Popillia japonica), den Amerikanischen Kartoffelblattsauger (Bactericera cockerelli), den Asiatischen Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis), den Zitrusbockkäfer (Anoplophora chinensis), den Asiatischen Moschusbockkäfer (Aromia bungii), die Orientalische Fruchtfliege (Bactrocera dorsalis), die Pfirsichfruchtfliege (Bactrocera zonata), den Herbst-Heerwurm (Spodoptera frugiperda), den Falsche Apfelwickler (Thaumatotibia leucotreta) oder die Asiatische Hornisse (Vespa velutina), die letztes Jahr auf Mallorca als ausgerottet erklärt wurde.
Fünf Arten sind schon hier
Zu den hier schon präsenten Arten zählt die Asiatische Mörtelbiene (Megachile sculpturalis), die sich schon vor 2020 ausgebreitet hat, sowie der in den Tropen weitverbreitete Käfer Xylosandrus compactus. Auch die Palmenmotte (Paysandisia archon) und der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis), ein ostasiatischer Kleinschmetterling, gehören zu den Arten, die auf den Balearen nicht heimisch sind, aber sich im neuen Ökosystem wohlfühlen.
Neuzugang: Die Hornisse
Die fünfte im Bunde der rot gekennzeichneten, invasiven Arten ist die Hornisse (Vespa crabro) – eine räuberische und potenziell schädliche Art. Sie hat im vergangenen Jahr für Furore bei den Forschern gesorgt, weil drei Exemplare im Zeitraum von August bis Oktober in Port d’Alcúdia in Fallen geflogen waren. Vermutlich fuhren sie auf einem Boot als blinde Passagiere mit.
Das Insekt ist damit die neueste invasive Art, die auf der Insel entdeckt wurde. Projektleiterin Mar Leza beschrieb sie vergangenen November so: „Sie hat einen rötlichen Kopf, einen schwarz-roten Brustkorb, durchscheinende Flügel, eine braune Linie am Anfang des Hinterleibs und rote Beine.“ Die gefangenen Exemplare werden im zoologischen Labor der UIB aufbewahrt.
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