Projekt für großen Solarpark auf Mallorca ist ausgebremst
Geplant waren in einem Gebiet nahe Inca und Selva mehr als 70.000 Module
![Hier sollte der Solarpark entstehen.](https://estaticos-cdn.prensaiberica.es/clip/90f78d59-9c1e-4b95-96f8-f229c3089f2c_16-9-discover-aspect-ratio_default_0.jpg)
Hier sollte der Solarpark entstehen. / DM
Das Projekt für einen großen Solarpark, der im Gebiet der Gemeinden Inca und Selva im Inselinnern von Mallorca entstehen sollte, ist erstmal vom Tisch. Die Fristen für das Genehmigungsverfahren sind ausgelaufen, ohne dass alle nötigen Unterlagen für den Anschluss ans Stromnetz vorgelegt worden seien, hieß es am Mittwoch (15.3.) im balearischen Energieministerium und beim Netzbetreiber REE gegenüber mallorquinischen Lokalmedien. Auch fehle eine vorgeschriebene Erklärung zum Landschaftsschutz. Nun muss das Genehmigungsverfahren offenbar von Neuem begonnen werden.
Der Park sah die Installation von mehr als 70.000 Modulen vor. Wie auch bei anderen großflächigen Fotovoltaik-Projekten auf Mallorca, hatte es massiven Protest von Landschaftsschützern und Anwohnern gegeben. In den vergangenen Wochen waren mehr als tausend Unterschriften gesammelt worden, um das Projekt zu stoppen.
Das sagen die Umweltschutzverbände
Die balearische Landesregierung hatte das Vorhaben zu Jahresbeginn zum Industrieprojekt von strategischem Interesse erklärt. Die Umweltschutzorganisation Gob hatte dagegen eine Eingabe gemacht. Der Solarpark belege eine Fläche von mehr als 52 Hektar in den beiden Gemeinden, damit werde eine neue Phase von großflächigen Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen eingeleitet, so die Kritik. Die Umweltinitiative Terraferida unterdessen argumentierte, dass mit dem Projekt wertvolle und seit Jahrhunderten genutzte Anbauflächen im Gebiet des Raiguer belegt würden.
Aufholjagd bei Erneuerbaren
Auf den Balearen gibt es großen Aufholbedarf bei den erneuerbaren Energien, viele Jahre lang wurde die Installation durch die gesetzlichen Auflagen ausgebremst und Energie vor allem mit fossilen Brennstoffen erzeugt, so im Kraftwerk Es Murterar bei Alcúdia. Inzwischen laufen zahlreiche Initiativen. Es werden verstärkt Anlagen zur Eigenversorgung installiert, auch die Überdachung von großen, öffentlichen Parkplätzen mit Fotovoltaik-Anlagen ist vorgeschrieben. Auch die Vereinbarkeit von Energiegewinnung einerseits und landwirtschaftlicher Nutzung andererseits wird erprobt. Obwohl es für den Bau von Solarparks zahlreiche Auflagen zum Landschaftsschutz gibt, stoßen die Projekte immer wieder auf breiten Widerstand gerade bei den Umweltschutzverbänden auf Mallorca. /ff
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