Alte Fischernetze bekommen auf Mallorca ein zweites Leben – als schmucke Sitzbank

Ein Unternehmen aus Valencia verarbeitet Plastik, das ansonsten verbrannt werden würde

Aufstellung einer der neuen Sitzbänke aus recyceltem Kunststoff.

Aufstellung einer der neuen Sitzbänke aus recyceltem Kunststoff. / DM

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Am Dienstag (22.3.) wurden auf einem Platz nahe dem Fischereihafen von Palma de Mallorca acht Sitzbänke aus einem nachhaltigen Material eingeweiht: Sie bestehen aus ausrangierten Fischernetzen. Diese innovative Lösung für die Wiederverwendung der Netze stammt von dem Unternehmen Gravity Wave aus Valencia. Anstatt wie andere Kunststoffe im Müll entsorgt und letztendlich verbrannt zu werden, bekommt das Material bei ihnen ein zweites Leben – neben Bänken werden auch Abfalleimer und sogar dekorative Gegenstände hergestellt.

Das Unternehmen hat eine Vereinbarung mit der Hafenbehörde der Balearen und der Fischervereinigung von Palma getroffen. Letztere liefert den größten Teil des Kunststoffs, der dann zu Sitzbänken verarbeitet wird. Gravity Wave recycelt seit Jahren Kunststoffe, insbesondere solche, die von den Fischern zurückgelassen werden. Das Projekt leistet einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, denn es wird nicht nur der Einsatz neuer Ressourcen vermieden, sondern auch Plastik wiederverwendet, das oft schwere Umweltverschmutzung verursacht.

Sehen gut aus und sind gut für die Umwelt: Die neuen Sitzbänke in Palma.

Sehen gut aus und sind gut für die Umwelt: Die neuen Sitzbänke in Palma. / DM

Nachhaltig und sehr pflegeleicht

Aufgrund des täglichen Gebrauchs durch die Fischer müssen die Netze häufig ausgetauscht werden, vor allem wenn sie kaputtgehen und dann ihre Funktion beim Fischen nicht mehr erfüllen. Die Fischer entfernen dann die Gewichte und Korken, um sie für neue Netzen zu verwenden, aber die alten Netze, die aus Plastik bestehen, werden in Containern an der Hafenmole von Palma deponiert. Früher wurde dieses Material im Anschluss verbrannt.

Gravity Wave sammelt nun nach und nach das gesamte Plastikmaterial, das dort weggeworfen wird, und bringt es zu einer Anlage auf dem Festland, wo es verarbeitet wird und seine neue Gestalt annimmt. Den ersten acht aufgestellten Bänken in Palma sollen weitere folgen. Ein zusätzlicher Vorteil neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit: Im Gegensatz zu Sitzbänken aus Holz erfordert das Material keinerlei Pflege. /bro