Auswirkungen des Massentourismus: Gemeinde Felanitx beschränkt Zufahrt in die Naturzone s'Algar auf Mallorca für Geländefahrzeuge und Pkws
Ältere Menschen und Personen mit eingeschränkter Mobilität sollen das Gebiet auch weiterhin mit ihren Fahrzeugen erreichen können
Iñaki Moure
Die Stadtverwaltung der Gemeinde Felanitx hat angekündigt, den Zugang zum Naturgebiet s'Algar in Portocolom für motorisierte Fahrzeuge und Buggys (Fahrzeuge, die auf Sand fahren können) von organisierten Ausflugstouren einzuschränken. So sollen die öffentlichen Wege des Naturgebiets möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch die Waldbrand-Gefahr will die Stadtverwaltung so minimieren. Generell gehe es darum, die Auswirkungen auf die Umwelt in der Umgebung angesichts des hohen Verkehrsaufkommens von motorisierten Fahrzeugen im Sommer so gering wie möglich zu halten.
Kein Verbot
Bei der neuen Regelung soll es sich dennoch nicht um ein Verbot handeln, wie Bürgermeisterin Catalina Soler (PP) laut der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" erklärte. "Was wir allerdings auf keinen Fall zulassen können, ist, dass im Hochsommer Buggys mit hoher Geschwindigkeit auf den Straßen in dem Naturgebiet fahren. Dadurch entstehen für die Stadtverwaltung, die die Wege später instandsetzen muss, Kosten", rechtfertigte Soler die neue Gemeindeverordnung.
Die neue Regelung gelte dennoch nicht für alle, heißt es weiter. Älteren Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität etwa sollen auch weiterhin die Möglichkeit haben, mit ihren Fahrzeugen in das Naturgebiet einzufahren.
Noch bis zum 8. September können Bürger, Organisationen oder Kollektive bei der Stadtverwaltung ihre Anregungen zu der Regelung vortragen.
Kein neues Thema
Schon seit Jahren prangern Anwohner und Naturschützer das erhöhte Verkehrsaufkommen in dem Naturgebiet an. Erst im September 2022 organisierte die Plattform Salvem Portocolom eine Protestaktion, bei der die Aktivisten den Zugang zu der geschützten Bucht per Kette und Verbotsschild versperrten. Die nur 300 Meter von Portocolom entfernte Bucht sei in nur sieben Minuten zu Fuß und in zwei Minuten per Fahrrad zu erreichen. Daher brauche man kein Auto, um dorthin zu kommen, betonten die Umweltschützer.
Bei allen beliebt
Obwohl der Hafen von Portocolom in unmittelbarer Umgebung liegt, fahren immer wieder auch Wohnmobile, Quads, touristische Geländewagen, Miet-Jeeps und andere motorisierte Fahrzeuge in das bei Anwohnern sehr beliebte Gebiet ein.
Das erhöhte Verkehrsaufkommen, so die Umweltschützer und Anwohner, habe nicht nur Erosion zur Folge. Auch die Landwirtschaft, Vegetation und Artenvielfalt werde dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Durch vermehrte Abfälle, Fäkalien und Lärm fühlen sich die Anwohner von den vielen Ausflüglern zusätzlich beeinträchtigt. /sw
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