Wie die Arbeit von Zimmermädchen in Hotels auf Mallorca ab jetzt geregelt werden soll

Die Balearen-Regierung hat am Montag (3.4.) ein Abkommen mit Gewerkschaftern und Hoteliers unterschrieben

Ein Zimmermädchen in einem Hotel auf Mallorca.

Ein Zimmermädchen in einem Hotel auf Mallorca. / BERNARDO ARZAYUS

DM

Die Arbeitslast der Zimmermädchen auf den Balearen, den sogenannten kellys, soll strenger reguliert werden. Am Montagvormittag (3.4.) haben Vertreter der Balearen-Regierung, der Gewerkschaften und des Hoteliersverbands Fehm ein Abkommen unterschrieben.

Darin wird festgelegt, dass die Hotels Arbeitsgruppen einrichten müssen, in denen je nach Art des Gästehauses analysiert wird, welche konkreten Aufgaben anfallen. In den Gremien sitzen demnach Vertreter der Angestellten, der Hotelleitung und der Gewerkschaften.

Diese Kriterien spielen eine Rolle

Anhand verschiedener Kriterien wird festgelegt, wie die Arbeit aufgeteilt wird oder konkret: Wie viele Zimmer ein Zimmermädchen am Tag reinigen muss. Dabei spielt unter anderem eine Rolle, um welche Art des Hauses es sich handelt, etwa um ein Hotel in der Stadt oder am Strand. Auch ob Kinder in dem Gästehaus unterkommen, ist ein Kriterium. Weitere Aspekte sind etwa, wie viel Zeit aufgewendet werden muss, wenn ein Gast an dem Tag abreist oder ob die Bettwäsche gewechselt wird. Die Existenz von höhenverstellbaren Betten ist ebenfalls ein Faktor.

Ministerpräsidentin Francina Armengol mit Vertreterinnen der kellys.

Ministerpräsidentin Francina Armengol mit Vertreterinnen der kellys. / DM

Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle. Derzeit etwa sind viele Gäste aus dem Seniorenreiseprogramm Imserso in den Hotels, die als eher ordentlich gelten. Wenn Party-Urlauber oder Familien vor Ort sind, dauert die Zimmerreinigung im Allgemeinen eher länger.

Anhand dieser Kriterien wird eine Anzahl Zimmer festgelegt, die pro Tag gereinigt werden können, ohne die Gesundheit der nahezu ausschließlich weiblichen Arbeitskräfte zu gefährden. Die Einhaltung dieser Regelung ist für alle Hotels verpflichtend.

Armengol feiert das Abkommen

Auf den Balearen gibt es rund 20.000 kellys. Ministerpräsidentin Francina Armengol feierte das Abkommen als eine landesweite Pionierleistung. Man habe es geschafft, eine langjährige Forderung der Zimmermädchen umzusetzen, so Armengol. "Das allerwichtigste ist die Gesundheit der Menschen."

Seit der vergangenen Woche ist die Arbeit der Zimmermädchen wieder Gegenstand einer öffentlichen Debatte. Armengols direkte Rivalin bei den Regionalwahlen am 28. Mai, Marga Prohens, hatte Ende März in einem Interview erklärt, die per Tourismusgesetz vorgeschriebenen, höhenverstellbaren Betten seien "die größte Dummheit, die wir in der Tourismuspolitik der vergangenen Jahre gesehen haben". Die Aussage rief Kritik aus der Politik und von Arbeitnehmerverbänden hervor. /pss