Rossmann auf Expansionskurs: Deutsche Drogerie-Kette eröffnet demnächst zwei neue Filialen auf Mallorca

Das Unternehmen eröffnet in Palma im Dezember seine zweite Filiale. Die dritte folgt einen Monat später. Ein Baustellenbesuch mit Spanien-Chef Stefan Frings

Spanien-Chef Stefan Frings vor der neuen Rossmann-Filiale in Palma.

Spanien-Chef Stefan Frings vor der neuen Rossmann-Filiale in Palma. / Patrick Schirmer Sastre

Patrick Schirmer Sastre

Patrick Schirmer Sastre

Nein, dass es sich bei Palmas Neubauviertel Nou Llevant um einen Deutschen-Hotspot handelt , habe keine Rolle bei der Auswahl des Standorts gespielt, erklärt Stefan Frings. Der 41-Jährige ist Spanien-Chef der deutschen Drogerie-Kette Rossmann, die derzeit die Eröffnung ihrer zweiten Mallorca-Filiale vorbereitet. Offizieller Eröffnungstermin ist der 8. Dezember, direkt neben der Lidl-Filiale, die schon im Februar 2022 aufmachte. „Wir suchen immer die Nähe zu einem Supermarkt. Dadurch gibt es eine bessere Frequenz, eine Win-win-Situation für beide.“

20 Prozent spanische Produkte

Noch weist darauf nur ein Schild auf die neue Filiale hin. Das Ladenlokal ist noch voll im Umbau, als Frings am Montag (16.10.) eine erste Begehung macht. Aus einem Lautsprecher läuft laut Salsa, immer wieder kreischen elektrische Sägen auf. Auf rund 420 Quadratmetern Verkaufsfläche sollen die Kundinnen – rund 90 Prozent der Menschen, die bei Rossmann einkaufen gehen, sind Frauen – eine ganze Palette an deutschen Eigenmarken finden, gepaart mit rund 20 Prozent an spanischen Produkten. „Das sind die typischen Marken mit denen der spanische Konsument schon seit Jahren vertraut ist.

Die Rossmann-Filiale soll "demnächst" eröffnen

Die Rossmann-Filiale soll "demnächst" eröffnen / Miguel Vicens

Frings kennt Spanien gut, er lebt hier seit rund 20 Jahren, hat für verschiedene Einzelhandelsketten gearbeitet, bevor er 2019 die spanische Tochterfirma von Rossmann gründete. „Damals waren wir drei Personen, heute sind es rund 280 Mitarbeiter.“ Die erste der heute 18 Filialen eröffnete 2020 in Valencia, wo sich auch die Zentrale der Firma befindet.

Die einheimischen Lebensmittel und Hygieneprodukte sind wichtig, auch um den Spaniern das doch sehr deutsche Konzept einer Drogerie näherzubringen, erklärt Frings. Zumal man in Valencia am Anfang nicht auf eine breite Masse an deutschen Dauerresidenten zählen konnte. „Es war für die Spanier am Anfang etwas schwierig zu verstehen, dass er sein Bio-Müsli im gleichen Establishment kaufen kann wie ein Shampoo und ein Rasiergel. Aber nach einer Zeit kommt es gut an.“ Ein entscheidender Faktor seien auch die Preise, mit denen sich Rossmann von der Konkurrenz unterscheide, so Frings.

Nächster Halt: Felanitx

Die Kundenresonanz ist so gut, dass die Kette sich im kommenden Jahr mehr als verdoppeln will. 2024 sollen spanienweit 20 neue Geschäfte entstehen. Und wenn die letzte Neueröffnung 2023 im Nou Llevant stattfindet, soll auch der Auftakt der neuen Expansionswelle im kommenden Jahr auf der Insel stattfinden. „Wir eröffnen am 19. Januar eine Filiale im ehemaligen Renault-Autohaus in Felanitx“, verrät der Spanien-Chef exklusiv der MZ. Damit abgeschlossen sind die Pläne nicht: „Wir wollen uns auf der ganzen Insel ausbreiten.“

Nachrichten gibt es auch bezüglich der Filiale in Manacor, die im März bei einem Großbrand im benachbarten Möbelhaus JYSK stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. „Es gab keine andere Möglichkeit, als das Gebäude komplett abzureißen und wieder aufzubauen. Das hat sich alles hingezogen, bis alle Genehmigungen vorhanden waren.“ Mittlerweile habe sich aber ein realistischer Zeitrahmen ergeben: „Wir gehen davon aus, dass wir im April kommenden Jahres wieder aufmachen.“ Laut Frings sei die Nachfrage sehr groß: „Wir bekommen täglich Mails, in denen wir gefragt werden, wann es wieder losgeht“, erzählt er.

Rossmann wird für die Filiale im Nou Llevant zehn neue Stellen schaffen, weitere zehn im kommenden Jahr in Felanitx. Interessierte können sich mit einer E-Mail an candidaturas@rossmann.es bewerben.

Abonnieren, um zu lesen