Tourismusgipfel der EU auf Mallorca: Wo sonst, wenn nicht hier?

Palma beherbergt am 31. Oktober einen Tourismusgipfel, zu dem die zuständigen Minister der EU erwartet werden

Das Kongresszentrum in Palma wird der Schauplatz für den EU-Gipfel zum Thema Tourismus sein.

Das Kongresszentrum in Palma wird der Schauplatz für den EU-Gipfel zum Thema Tourismus sein. / Guillem Bosch

Einen Vormittag lang, am 31. Oktober, versammeln sich in Palma die Tourismusminister der 27 EU-Länder zu einem informellen Gipfel. Das Treffen findet im Rahmen von insgesamt 23 Gesprächsrunden zu verschiedenen Themen im Rahmen der spanischen EU-Ratspräsidentschaft statt.

Die Standorte für diese Treffen sind über verschiedene Städte im ganzen Land verteilt. Mallorca drängte sich als Wiege des spanischen Tourismus für ein solches Ereignis geradezu auf. Auf der Website der spanischen Regierung heißt es dazu, dass die Standorte für die Konferenzen „je nach Affinität des Ortes für das Thema“ ausgewählt worden seien.

Zweieinhalb Stunden Austausch

Welche Themen genau auf dem Tourismusgipfel in Palma besprochen werden, ist bislang noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen. Klar ist aber, dass die Arbeitssitzung unter dem Motto „Der Weg zur sozialen Nachhaltigkeit in der Tourismusbranche in der EU“ steht. Gegen 9 Uhr werden die Minister am Kongresszentrum von Palma erwartet, dann gibt es das obligatorische Gruppenfoto, gegen 9.30 Uhr soll die Tagung beginnen.

Angesetzt sind dafür insgesamt zweieinhalb Stunden. Um 12 Uhr legen die Minister dann voraussichtlich eine kleine Pause ein, bevor um 12.45 Uhr ein Arbeitsessen beginnt. Nach diesem gibt es um 14.45 Uhr eine Pressekonferenz.

Diese Themen könnten besprochen werden

Zu besprechen gäbe es einige aktuelle Themen, wie etwa die Auswirkungen des Klimawandels auf Tourismusgebiete am Mittelmeer. Laut Studien, die teilweise auch für die Europäische Kommission erstellt wurden, dürften die Balearen mit am meisten von den Konsequenzen der steigenden Temperaturen im Sommer betroffen sein. Eine der Untersuchungen etwa kommt zu dem Ergebnis, dass die Inseln acht Prozent ihrer Übernachtungen bis zum Jahr 2100 einbüßen werden, sollten sich die pessimistischen Szenarien eines Temperaturanstiegs von vier Grad bis zum Beginn des kommenden Jahrhunderts bewahrheiten.

Auch die künftige Verpflichtung, auf Biokerosin zurückzugreifen, und die damit erwartete deutliche Preissteigerung bei Flugtickets in Europa bis zum Jahr 2030 könnte die Balearen mehr treffen als viele andere Ziele am Mittelmeer, die einfacher mit dem Auto zu erreichen sind.

Teureres Kerosin dürfte Urlauber kosten

Genauso wie die von der Europäischen Kommission geplante Kerosinsteuer. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte könnte diese Abgabe Spanien im Jahr 2030 rund 4,5 Millionen Urlauber im Vergleich zu heute kosten.

Unterdessen zieht die mallorquinische Hoteliersvereinigung Fehm eine erste Bilanz der Saison. Wie eine Sprecherin der MZ mitteilte, lag die Auslastung der Hotels zwischen Mai und September rund zwei Prozentpunkte höher als im vergangenen Jahr, als der Anteil rund 74 Prozent betrug.

Im September waren rund 85,3 Prozent der geöffneten Hotelzimmer ausgebucht, in etwa genauso viel wie im September 2019 vor der Corona-Pandemie. Für Oktober erwarte man eine Auslastung von etwas mehr als 70 Prozent – ein bislang nie erreichter Wert. „Wir beobachten eine deutliche Konsolidierung der Monate September und Oktober“, sagte die Sprecherin.

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