Neue Laternen: monatelange Bauarbeiten an der Playa de Palma auf Mallorca haben begonnen

An der Meerespromenade, die abschnittweise gesperrt werden muss, wird zudem die Kanalisation erneuert

Stadt Palma sperrt Teile der Meerespromenade an der Playa de Palma auf Mallorca ab

Patrick Schirmer Sastre

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Die Mallorca-Saison an der Playa de Palma ist endgültig vorbei. Zeit, um mit Renovierungen zu starten. In den kommenden Jahren gibt es nun ein größeres Bauprojekt an der Strandpromenade. Am Dienstag (28.11.) stellen die Verantwortlichen die genauen Pläne vor, bereits seit ein paar Tagen werden Teile der Promenade für die Bauarbeiten mit Zäunen abgesperrt. Spaziergänge direkt am Meer sind somit in den nächsten Monaten zumindest abschnittsweise nicht möglich, was Winter-Urlauber an der Playa stören dürfte.

Was genau passiert

Die Stadt Palma will die Kanalisation unter der Meerespromenade erneuern. Dort soll ein insgesamt vier Kilometer langes Rohrsystem verhindern, dass Regenwasser mitsamt Dreck und Schadstoffen ins Meer fließt. Zunächst wurde der rund 300 Meter lange Abschnitt zwischen dem Camí de Can Alegría gegenüber dem Aquarium bis etwa auf Höhe des Hotel HM Tropical gesperrt. Zusätzlich soll die Beleuchtung erneuert werden.

Für die Bauarbeiten sind insgesamt 9,4 Millionen Euro veranschlagt. Vier Millionen Euro zahlt die Balearen-Regierung mit Next-Generation-Geldern der EU. Eine von den Stadtwerken beauftragte Fachfirma hatte die aktuelle, 27 Jahre alte Kanalisation untersucht und festgestellt, dass sie in einem sehr schlechten Zustand ist. Der Beton der oberen Abdeckung müsse in mindestens zwei seiner drei Abschnitte ersetzt werden, hieß es.

Auch die Balnearios sind von der Sperrung betroffen.

Auch die Balnearios sind von der Sperrung betroffen. / Patrick Schirmer Sastre

Neue Beleuchtung

Ebenfalls erneuert werden sollen im Zuge der Arbeiten die ästhetisch zumindest zweifelhaften Betonsäulen, die an der Playa Licht spenden. Diese sollen durch Y-förmige Laternensäulen ersetzt werden. Die neuen Straßenlaternen an der Playa wurden erstmals im Februar 2022 angekündigt. Dadurch, dass eine Seite der Y-Lampe länger ausfallen soll, erstrahlt das LED-Licht nicht nur über der Promenade, sondern reicht bis zum Beginn der Sandfläche und erhöht so die Sicherheit dort.

Insgesamt sollen 169 dieser 13 Meter hohen Laternen aufgebaut werden. Auf der gegenüberliegenden Seite der Promenade, nahe den Gebäuden, werden die neuen Laternen 9,80 Meter hoch sein. Davon soll es 127 geben. Weitere 117 "Lichtpunkte" sollen für eine gleichmäßige Beleuchtung an der gesamten Playa sorgen.

So sollen die neuen Laternen an der Playa de Palma aussehen.

So sollen die neuen Laternen an der Playa de Palma aussehen. / Rathaus Palma

Neben der neuen Beleuchtung sollen Pergolen mit Fotovoltaikanlagen gebaut werden, die Strom generieren und im Sommer Schatten spenden. Mit dem generierten Strom und den LED-Lichtern erwartet Palma eine Energieersparnis von 30 Prozent. Die neuen Laternen sollen insgesamt 5,2 Millionen kosten. 2,5 Millionen davon bezuschusst die Balearen-Regierung.

Bauarbeiten werden im Sommer unterbrochen

Geplant war ursprünglich, die Bauarbeiten im Oktober 2023 aufzunehmen. Nun wird in den kommenden Tagen wohl mit dem Beginn der Arbeiten am ersten Abschnitt gerechnet.

Und die werden sich hinziehen: Geplant werden insgesamt 19 Monate, allerdings sollen die Arbeiten zur Sommersaison 2024 unterbrochen werden und dann im Herbst 2024 wieder aufgenommen werden, um zum Sommer 2025 abgeschlossen zu sein. Sollte das nicht funktionieren, werden die Arbeiten auch im Sommer 2025 noch einmal unterbrochen und dann im Herbst wieder gestartet.

Strandblick durch Gitter am vorderen Abschnitt der Playa de Palma.

Strandblick durch Gitter am vorderen Abschnitt der Playa de Palma. / Patrick Schirmer Sastre

"Warten seit sieben Jahren"

In der Tourismusbranche an der Playa de Palma sieht man den Arbeiten mit gemischten Gefühlen entgegen. Der Initiator der Qualitätsinitiative "Palma Beach", Juan Miguel Ferrer, begrüßte gegenüber der MZ einerseits den Start der Bauarbeiten.

"Wir warten seit geschlagenen sieben Jahren auf diesen Tag", erklärte Ferrer. "Es müssen endlich die versprochenen Investitionen an der Playa de Palma umgesetzt werden, die Bauarbeiten jetzt in der Nebensaison sind ein verkraftbares Übel."

Bereits einen Monat verloren

Andererseits hätte sich Juan Miguel Ferrer eine andere Planung gewünscht. "Natürlich beeinträchtigen die Arbeiten das Urlaubsgefühl an der Playa de Palma. Wir hätten uns außerdem gewünscht, dass die Arbeiten am 1. November gestartet wären." Nun habe man bereits einen Monat verloren, was die Arbeiten in die Länge ziehen dürfe.

Für die Projekte waren bei der Ausschreibung des Projekts im Januar 2023 insgesamt 11,2 Millionen veranschlagt, 6,5 Millionen davon sollte die Balearen-Regierung bezuschussen.

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