Die Kinder auf Mallorca und im restlichen Spanien dürfen ab Sonntag (26.4.) erstmals nach sechs Wochen Hausarrest wieder die Wohnungen verlassen. Am Donnerstag (23.4.) hat die spanische Regierung die Bedingungen dafür bekannt gegeben, am Samstag weiter präzisiert.

Der Ausgang ist auf den Umkreis von einem Kilometer rund um die Wohnadresse beschränkt. Die Kinder müssen von einem Erwachsenen begleitet werden und dürfen nicht mit anderen Kindern spielen oder Spielzeuge teilen. Sie dürfen aber Spielzeuge wie Roller mit auf die Straße nehmen.

Die Dauer des Ausgangs ist auf eine Stunde pro Tag beschränkt, innerhalb der Uhrzeiten zwischen 9 und 21 Uhr. Dabei seien die Stoßzeiten zu vermeiden, um den Kontakt mit anderen Leuten möglichst gering zu halten. Spielplätze dürfen nicht aufgesucht werden, wie der spanische Sozialminister Pablo Iglesias in einer Pressekonferenz erklärte.

Bei der Begleitperson muss es sich um eine Einzelperson handeln - Vater und Mutter dürfen also nicht zusammen mit ihren Kindern spazieren gehen. Bei der Begleitperson muss es sich nicht unbedingt um einen Elternteil handeln, wohl aber um eine im Haushalt wohnende erwachsene Person. Pro Begleitperson dürfen maximal drei Kinder an die frische Luft.

Die Begleitperson ist dafür verantwortlich, dass die Kinder den Sicherheitsabstand halten, möglichst wenig anfassen und sich vor aber vor allem nach dem Spaziergang gründlich die Hände waschen.

Die Erlaubnis von Spaziergängen gilt für "Kinder unter 14 Jahren", wie am Samstag (25.4.) klargestellt wurde. Etwas unklar blieb zunächst, was den Jugendlichen ab 14 Jahren erlaubt ist. Offiziell gilt, dass sie für die allgemeinen Ausnahmen der Ausgangssperre auf die Straße dürfen. Damit dürften sie alleine zum Einkaufen geschickt werden aber keine Spaziergänge machen und auch nicht zusammen mit anderen vor die Tür.

Palma de Mallorca

Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca betont, dass die Spaziergänge prinzipiell auch an Stränden sowie in Parks möglich sind, soweit diese geöffnet haben und die staatlichen Auflagen erfüllt werden. Flanieren sei möglich im Naherholungsgebiet von Es Carnatge oder im Parc de la Mar an der Kathedrale, soweit diese innerhalb von einem Radius von einem Kilometer des Wohnorts liegen.

Geschlossen sind dagegegen der Bellver-Park, der Parque de ses Estacions am Zentralbahnhof und der Sa-Riera-Park. Sie sind bereits seit Beginn des Alarmzustands abgesperrt. Auch Kinderspielplätze sind gesperrt.

In einer Kampagne ermuntert die Stadt die Kinder, Bilder mit Regenbogen-Motiv zu malen und in den Straßen aufzuhängen.

Die Entscheidung, Spaziergänge für Kinder zu erlauben, hatte sich die spanische Regierung nicht leicht gemacht. Zunächst hieß es am Dienstag (21.4.), dass Eltern ihre Kinder nur bei den bisher erlaubten Tätigkeiten mit nach draußen nehmen dürfen, also vor allem der Weg zum Einkauf. Nach einer großen Protestwelle reagierte das Gesundheitsministerium und kündigte kurze und kontrollierte Spaziergänge an. Die Regeln dafür wurden nun nachgereicht. /tg

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