Auf Mallorca werden im großen Stil Beamtenstellen in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Verwaltung geschaffen
"Historisches Angebot": Auf Mallorca und den Nachbarinseln sollen die langjährigen Mitarbeiter entfristet werden
J.F. Mestre
Die balearische Landesregierung will das Personalwesen im öffentlichen Sektor auf Mallorca und den Nachbarinseln umkrempeln. Wie Ministerpräsidentin Francina Armengol am Montag (23.5.) bekannt gab, soll Schluss sein mit der hohen Anzahl an befristeten Stellen in der Verwaltung. Stattdessen sollen rund 8.700 neue Beamtenstellen geschaffen werden.
Dabei geht es nicht nur um guten Willen, sondern auch um die Erfüllung rechtlicher Vorgaben. Der spanischen Gesetzgebung zufolge dürfen maximal acht Prozent der Arbeitsplätze in der öffentlichen Verwaltung von sogenannten "interinos" besetzt sein - Mitarbeitern, die nur zeitlich befristete Verträge haben und immer wieder neu eingesetzt, aber nie entfristet werden.
Auf den Balearen wurde diese Ziffer lange weit überschritten. Im Gesundheitssektor beispielsweise wurden zeitweise bis zu 50 Prozent der Stellen von Befristeten belegt, aktuell sind es rund 30 Prozent. Zwei Jahre haben die spanischen Regionen Zeit, die Vorgabe aus Madrid einzuhalten.
Viele neue Beamten-Stellen im Gesundheits- und Bildungssektor
Um den Beamtenstatus zu erhalten, ist es notwendig, eine staatliche Prüfung (oposiciones) zu bestehen und dort möglichst gut abzuschneiden. Dieser Wissenstest soll all jenen Mitarbeitern, die vor dem Jahr 2016 begannen, in der öffentlichen Administration tätig zu sein, erspart bleiben. Für sie soll ein gesondertes Auswahlverfahren stattfinden. Ziel sei es, so viele langjährige Mitarbeiter wie möglich zu verbeamten.
Dieses "historische öffentliche Angebot", wie Armengol es nannte, bezieht sich vor allem auf den Bildungs- und den Gesundheitssektor. Im Gesundheitssektor sollen 4.114 feste Beamtenstellen geschaffen werden, im Bildungssektor 2.646. Tatsächlich sind auch viele Lehrkräfte an den Schulen nur "Springer", die alle paar Wochen oder Monate an anderen Bildungseinrichtungen eingesetzt werden.
Immerhin: 2015 waren noch 40 Prozent der im Bildungsbereich tätigen interinos, aktuell sind es nur noch rund 26 Prozent. Mit der neuen Reform wolle man die Quote nun auf 8 Prozent senken. Auch im allgemeinen Verwaltungsapparat auf den Balearen sollen 1.507 neue Bemantenstellen geschaffen werden. /somo
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