Die Auswirkungen des Brexits haben ein weiteres Problem mit sich gebracht: Die Briten, die ihren Führerschein nicht vor dem 30. April in einen spanischen Führerschein haben umtauschen lassen, haben, sind gezwungen, erneut zur Fahrschule zu gehen und die Prüfung für den spanischen Führerschein abzulegen. Neben dem finanziellen und zeitlichen Aufwand ist dabei für viele die größte Hürde, dass sie die Prüfung auf Spanisch bestehen müssen.

Der Auslöser dieses Dilemmas: Großbritannien und Spanien haben noch keine Vereinbarung getroffen, die es seit dem 30. April ermöglicht, den Führerschein einfach einzutauschen. Die Verhandlungen darüber kommen nur stockend voran.

Nur noch sechs Monate ab Datum der Einreise gültig

Nach dem Ende der Brexit-Übergangszeit wurde nämlich mit dem königlichen Dekret 38/2020 die Genehmigung für britische Führerscheine bis zum 30. April verlängert. Seit dem 1. Mai sind die Führerscheine nur noch für sechs Monate ab dem Datum der Einreise des Inhabers nach Spanien oder ab dem Datum, an dem die Aufenthaltsgenehmigung erhalten wurde, gültig.

Mit dem Inkrafttreten des Brexit, durch den die Briten zu Drittstaatsangehörigen wurden, verzeichnete die Verkehrsbehörde auf den Balearen eine Flut von Anträgen auf Umtausch des Führerscheins von Bürgern des Vereinigten Königreichs. Waren es 2017 noch knapp hundert und im darauffolgenden Jahr 342, so schossen sie mit dem drohenden Austritt Großbritanniens aus der EU in die Höhe.

Bußgeld von 500 Euro

Bereits im Jahr 2019 wurden 1.158 Führerscheine eingetauscht und im Jahr 2020 waren es 5.819 auf den Balearen, 3.477 davon auf Mallorca. Im letzten Jahr waren es dann nur noch 569 (289 auf Mallorca) und im Jahr 2022 wurden bis 30. April 22 Fahrerlaubnisse auf den Inseln eingetauscht (zehn auf Mallorca), so die Angaben der DGT auf den Balearen.

Jetzt bleibt den Briten, die bislang den Führerschein nicht eingetauscht haben, nichts anderes übrig, als ihr Auto stehenzulassen. Andernfalls müssen sie mit einem Bußgeld von 500 Euro (250 Euro bei sofortiger Bezahlung) rechnen, wenn sie mit britischem Führerschein auf den Straßen der Inseln erwischt werden. Abgesehen von den Sanktionen könnte es bei einem Unfall auch Probleme geben. Die Versicherung könnte sich weigern, im Schadensfall zu bezahlen, warnt die Verkehrsbehörde auf Mallorca. /jk