Ballermann-Besucher täuscht Entführung vor

Zu Hause muss ein strenger Ton herrschen. Denn als ein Mann im September einen Abend etwas zu lange am Ballermann feiern ist, führt sein Weg statt nach Hause zur Freundin erstmal zur Guardia Civil in Inca. Dort erklärt er den Beamten, dass er von vier Männern entführt wurde. Diese hätten ihn gegen seinen Willen in ein Auto gezerrt und wenig später mitten auf der Autobahn von Palma de Mallorca nach Alcúdia ausgesetzt. Während der Fahrt hätten ihn die Entführer seine 234 Euro teuren Kopfhörer abgeknöpft.

Die Polizei startet umgehend die Ermittlungen und versucht, die vermeintlichen Entführer aufzuspüren. Ziemlich schnell stellen die Beamten dabei fest, dass diese nicht existieren. Sie vernehmen daraufhin erneut den jungen Mann und konfrontieren ihn mit den Vermutungen. Daraufhin knickt der Anzeigensteller ein und gesteht, die Geschichte erfunden zu haben. Die Beamten leiten derweil ein Strafverfahren gegen ihn ein. Was ihn Zuhause erwartet hat, ist nicht überliefert.

Die wahnsinnig cleveren Täuschungsmanöver der Amber Heard

Es hätte ja klappen können. Wenige Wochen vor dem Prozess gegen Ex-Mann Johnny Depp unter dem Fokus der Weltöffentlichkeit, besucht die Schauspielerin Mallorca. Auf Instagram postet sie Bilder von ihrem Besuch, unter anderem eines in der engen Gasse Pas d'en Quint im Zentrum von Palma. Doch um die Follower und Neugierige zu foppen, schreibt sie unter das Bild "Hola Madrid". Was sie nicht beachtet:  In der linken unteren Ecke befindet sich ein Kanaldeckel mit der Aufschrift der Stadtwerke Emaya sowie dem Schriftzug "Palma".

Monate nach dem Prozess macht sie mit einem weiteren Täuschungsversuch auf Mallorca Schlagzeilen. Mit ihrer Lebensgefährtin und ihrer Tochter zieht sie ins kleine Dörfchen Costitx. Um sich nicht zu erkennen zu geben, nimmt sie den Namen Martha Jane Cannary an. Dabei handelt es sich um den bürgerlichen Namen der Wild-West-Heldin Calamity Jane. Diese machte sich im 19. Jahrhundert unter anderem als "Indianertöterin" einen Namen. Die Wahl des Namens dürfte einen direkten Bezug zu Johnny Depp haben. Der Schauspieler hat immer wieder betont, dass seine familiären Wurzeln in den alten Stämmen der amerikanischen Ureinwohner liegen und dass seine Ururgroßmutter Cherokee- oder Creek-Indianerin war.

Der historische Fund, der keiner ist

Mit großem Tamtam präsentiert die Stadt Palma eine Entdeckung von historischem Ausmaß:  Einer von zwei Schlüsseln zum Königreich Mallorcas aus dem 16. Jahrhundert. Lange verschollen, kommt dieser dank eines Abkommens zwischen der Stadt Palma und dem Eigentümer, einem US-amerikanischen Juwelier aus dem Hause Christie's, als Leihgabe zurück auf die Insel. Vor 500 Jahren versuchten die "Bruderschaften" auf der Insel ("Agermanats") mit ihnen ihre Treue und Kapitulation gegenüber Karl V. zu symbolisieren, als die Niederlage unvermeidlich war. Die Stadtverwaltung zeigt sich euphorisch, plant schon Ausstellungen.

Präsentation des angeblichen Schlüssels des Königreichs Mallorca Manu Mielniezuk

Zwei Monate später die Ernüchterung. Der Schlüssel ist eine Reproduktion aus dem 19. Jahrhundert. Vielleicht auch, um das Gesicht zu wahren angesichts der verfrühten Extase, lässt die Stadtt trotzig erklären, man werde ihn trotzem ausstellen. Nur von einem Erwerb sehe man nun eher ab.

Adam Sandler und die Möwe

Zugegeben, der Wahrheitsgehalt dieser Geschichte ist mehr als fragwürdig. Aber Anfang Juni präsentiert US-Schauspieler Adam Sandler seinen neuen Film, die Netflix-Produktion "Hustle", die unter anderem auf Mallorca gedreht wurde. Bei einem Auftritt in der Late-Night-Sendung "The Tonight Show" erzählt Sandler dem Moderator Jimmy Kimmel eine Anekdote, die abseits der Dreharbeiten auf der Insel stattgefunden haben soll. An einem der Tage sei er zum Meer gefahren. "Das Mittelmeer ist sehr salzig, wissen Sie. Man muss sich nicht mal richtig anstrengen, wenn man ins Wasser geht. Man treibt einfach auf dem Wasser." Er sei also vor sich hingetrieben, als er einen Strand entdeckte und hinschwamm. "Da habe ich gesehen, dass da alle nackt waren. Und alle schienen darüber sehr glücklich zu sein. Niemanden hat es gestört. Es gab ältere Leute, die nackt waren und jüngere. Manche waren hübsch, manche weniger hübsch. Aber alle waren sehr selbstbewusst."

Sandler stand nun also vor der Frage, wie er sich verhalten sollte. "Ich dachte: Ach, lass es mich auch mal probieren. Ich will mich auch wohlfühlen und selbstbewusst sein." Also habe er sich im Wasser stehend die Badehose ausgezogen. "Aber dann dachte ich: Jetzt wird jemand ein Foto machen und mein Leben zerstören. Ich bleibe lieber im Wasser. Das Problem sei, dass im so salzigen Meer seine Geschlechtsteile trotzdem an die Wasseroberfläche getrieben wurden. Mehrmals habe er versucht, sie unter Wasser zu drücken, aber es ging nicht. "Da kam eine spanische Möwe und ich glaube, das Wort, was sie benutzte, war Wurm. Doch eine andere Möwe wies sie darauf hin, dass es kein Wurm sei. Eine dritte dachte sich dann: Lecker, Pommes von McDonalds." Ihm sei nichts anderes übrig geblieben, als den Vögeln sein Geschlechtsteil zu überlassen, erklärte Sandler. An dieser Stelle endet die Schilderung des Schauspielers.

Chrizo böse, Sobrassada gut - ein Flyer klärt Urlauber über die Unabhängigkeit Mallorcas auf

Falls es noch nicht bekannt war: Es gibt auch Menschen, die für die politische Unabhängigkeit Mallorcas kämpfen. Eine Gruppierung, die dieses Ziel verfolgt, bringt Mitte November eine ausgefeilte Propaganda-Kampagne ins Rollen. Jenseits der Hochsaison richtet sich ein Faltblatt auf Englisch an die Urlauber und erklärt ihnen, was spanisch (also böse) und mallorquinisch (also gut) ist.

Der Flyer, mit dem Aktivisten von ASM Urlauber darüber informieren, was echt mallorquinisch ist DM

Das geht dann etwa so: Die katalanische Sprache gehört zur Insel, die Spanische nicht. Der Volkstanz Ball de Bot ist selbstverständlich mallorquinisch, der Flamenco ist ein Import der Besatzungsmacht. Sobrassada oder Chorizo? Wenn es um die Wurst geht, braucht man keinen Master in Mallorca-Wissenschaften. Die mallorquinische Flagge gehört natürlich ebenfalls zur Insel, das Sandwich aus Rot und Gelb natürlich nicht. Eroberer König Jaume I. ist auf der Inselseite der Tabelle angesiedelt. Felipe VI. hingegen auf der spanischen. Damit es keine Missverständnisse gibt, hat man sein Porträt kopfüber plaziert. Zu guter Letzt: Steinschleuderer (foners) und Stierkämpfer (toreros) – auch hier sollte die Anwort leicht sein. /pss

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