Die Guardia Civil auf Mallorca hat ein Strafverfahren gegen einen Mann eingeleitet, der eine erfundene Entführung angezeigt hatte. Damit wollte sich der junge Partygänger ein Alibi für eine lange Nacht am Ballermann verschaffen und Ärger mit seiner Freundin umgehen. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Polizei vom Dienstag (6.9.) hervor.

Der Mann erstellte in den frühen Morgenstunden auf der Wache der Guardia Civil in Inca die Anzeige. Er gab an, dass er von vier Männern entführt wurde. Diese hätten ihn gegen seinen Willen in ein Auto gezerrt und wenig später mitten auf der Autobahn von Palma de Mallorca nach Alcúdia ausgesetzt. Während der Fahrt hätten ihn die Entführer seine 234 Euro teuren Kopfhörer abgeknöpft.

Der Mann gestand, die Entführung erfunden zu haben

Die Polizei startete umgehend die Ermittlungen und versuchte, die vermeintlichen Entführer aufzuspüren. Ziemlich schnell stellten die Beamten dabei fest, dass diese nicht existierten. Sie vernahmen daraufhin erneut den jungen Mann und konfrontierten ihn mit den Vermutungen. Daraufhin knickte der Anzeigensteller ein und gestand, die Geschichte erfunden zu haben.

Wie sich herausstellte, war der Mann in der Nacht in s'Arenal feiern und fürchtete, den Zorn seiner Freundin wegen seiner späten Rückkehr auf sich zu ziehen. Dies wollte er mit der Geschichte verhindern.

Auffällig viele Falschaussagen in diesem Sommer

In diesem Sommer hat die Anzahl an Falschaussagen bei der Polizei vermehrt. Oftmals erfinden die vermeintlichen Opfer Überfälle, um die Versicherungssumme von verlorenen Objekten zu kassieren. Die Polizei setzt bei den Verhören jedoch ein spezielles Computersystem ein, das mit seinen Algorithmen Floskeln und Lügen der erfundenen Anzeigen entdeckt. Auf Nachfragen der Polizisten haben die Anzeigensteller meist keine Antworten parat und werden entlarvt.

Dem jungen Partygänger droht nun bestimmt ein ordentlicher Anpfiff der Freundin wegen der langen Nacht und des Bußgelds, das er für die Falschaussage erhalten wird. /rp