Die chaotischen Zustände an der Sicherheitsschleuse am Flughafen von Mallorca am Freitag (22.3.) und Sonntag (24.3.) haben dazu geführt, dass mehrere Menschen tatsächlich ihre Flüge verpasst haben. Zeitweise standen die Fluggäste bis zu eine Stunde an der Sicherheitskontrolle an, nahezu ohne sich vom Fleck zu bewegen.

Die balearische Verbraucherschutzorganisation Consubal hat am Montag mitgeteilt, dass sich vier oder fünf Passagiere mit ihnen in Verbindung gesetzt haben, um Informationen darüber zu erhalten, ob und wie sie verpasste Flüge reklamieren können. Consubal allerdings rät von der Reklamation ab, die Verbraucherschützer sehen keine Chance bei dem Versuch, für den verpassten Flug entschädigt zu werden.

Es wurde ja gearbeitet

Weder die Fluggesellschaften, die die Flüge ja pünktlich starteten, noch der Flughafenbetreiber Aena, der die Sicherheitskontrolle organisiert und an die Firma Trablisa ausgelagert hat, seien verantwortlich zu machen. Die Sicherheitsmitarbeiter hatten die Arbeit nicht komplett niedergelegt, sondern lediglich langsamer und deutlich gründlicher ausgeführt als üblich.

Inzwischen hat Trablisa dementiert, dass ein sogenannter Bummelstreik schuld an den Verzögerungen gewesen sei. Die Fluggäste hatten das angesichts der übertrieben akribischen Arbeitsweise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Bändern der Sicherheitskontrolle vermutet.

Passagiere stehen an der Sicherheitskontrolle am Flughafen Palma an. Twitter/Patricia Guasp

Mindestens drei Stunden vorher am Flughafen

Statt einer Reklamation empfiehlt auch Consubal, an Tagen mit hohem Flugaufkommen, wie etwa Wochenenden, "mindestens drei Stunden vor Abflug" am Flughafen zu erscheinen. Dieser Ratschlag stehe so auch im Gesetz, sagt Consubal-Vorsitzender Alfonso Rodríguez, "auch wenn sich niemand dran hält".

Zuvor hatte bereits die Fluggesellschaft Ryanair die Passagiere gebeten, drei Stunden vor dem Abflug am Flughafen zu sein. Die Schweizer Airline Swiss weist inzwischen die Passagiere darauf hin, dass sie "bis zu zwei Stunden vor Abflug" ihre Check-in-Formalitäten erledigt haben sollten.

Sozialisten kritisieren zuständigen Minister

Auch auf politischer Ebene hat das Chaos an der Sicherheitskontrolle für Aufregung gesorgt. Der Sprecher der Sozialisten im Balearen-Parlament, Iago Negueruela, beschuldigte den zuständigen balearischen Arbeitsminister Alejandro Saénz de San Pedro von der konservativen Volkspartei, nicht im Konflikt als Vermittler aufgetreten zu sein.

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Negueruela sagte, Saénz de San Pedro, habe bei Ausbruch des Konflikts die Beteiligten nicht angerufen und erinnerte daran, dass in solchen Fällen die Landesregierung die Kompetenzen zur Mediation habe. Negueruela selbst war während seiner Amtszeit häufig als Schlichter bei Arbeitskämpfen aufgetreten, und das durchaus mehrfach erfolgreich. /jk