Mallorca-Urlauber müssen wieder in die öffentlichen Krankenhäuser und Notaufnahmen

Eine bisher gültige Vereinbarung zwischen der staatlichen Gesundheitsbehörde und den privaten Kliniken läuft zum 15. Juni aus

Im Landeskrankenhaus Son Espases.

Im Landeskrankenhaus Son Espases. / Manu Mielniezuk

Iñaki Olaizola, Johannes Krayer

Mallorca-Urlauber, die in den Ferien eine ärztliche Behandlung benötigen , werden ab dem 15. Juni nicht mehr wie in den zurückliegenden zwei Jahren von Privatkliniken behandelt, sondern von der staatlichen Gesundheitsbehörde Ib-Salut. Wie das "Diario de Mallorca" berichtet, läuft die Kooperation des staatlichen Gesundheitssystems mit den privaten Anbietern auf der Insel nach dem Ende der Corona-Pandemie aus. Ein entsprechendes Papier liegt der Zeitung vor. Bei der Kooperation handelte es sich um eine temporäre, der Pandemiesituation geschuldete Lösung.

Offenbar sollte die Kooperation zwar weiterbestehen, doch in dem Schreiben der Gesundheitsbehörde an die Vereinigung der privaten Gesundheitsversorger (UBES) heißt es nur sehr vage, dass aufgrund von rechtlichen Problemen dem nun nicht der Fall ist. Somit hätten die Privatkliniken und privaten Ärztezentren auf der Insel ab dem 15. Juni nicht mehr die Abdeckung seitens der staatlichen Gesundheitsbehörden, ausländische Nicht-Residenten zu behandeln.

Staatliche Gesundheitsversorgung will alle Notfälle abdecken

Damit können die Rettungswagen des Rettungsdienstes 061 keine Patientinnen und Patienten mehr mit der Europäischen Versichertenkarte in die privaten Gesundheitseinrichtungen bringen. Die Notfälle müssten ab sofort einzig und allein mit den öffentlichen Ressourcen abgedeckt werden.

Wie genau das funktionieren wird, wird man sehen müssen. Denn angesichts der wohl noch einmal steigenden Zahl an Urlaubern auf der Insel dürfte auch die Zahl derjenigen, die ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, größer werden. Und speziell im Sommer gerät das öffentliche Gesundheitssystem ohnehin schon an seine Grenzen.

Die Zahlen zeigen den steigenden Trend: Im Jahr 2022 stieg die Summe der Rechnungen im Gesundheitswesen durch Urlauber um 6,4 Prozent im Vergleich zu 2019. Insgesamt wurden im Jahr vor der Pandemie 33,4 Millionen Euro für Notfälle berechnet. Im Jahr 2022 waren es 35,6 Millionen Euro. /jk

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