Mallorca Zeitung

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Landgut La Granja auf Mallorca wechselt für zwölf Millionen Euro den Besitzer

Das Freilichtmuseum war bereits seit 2017 zum Verkauf angeboten. Es wird spekuliert, dass das Gehöft in ein Luxushotel umgebaut wird

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La Granja: Rundgang auf der Museumsfinca

Spektakulärer Immobilienverkauf in der Serra de Tramuntana auf Mallorca: Das historische Landgut La Granja oberhalb von Esporles, dessen Wurzeln bis in die Römerzeit zurückreichen, wurde von der Eigentümerfamilie Seguí verkauft. Das bestätigen laut dem "Diario de Mallorca" nicht näher genannte Quellen der Gemeinde. Das Anwesen stand bereits seit 2017 zum Verkauf. Der Preis lag zunächst bei 17 Millionen Euro, wurde aber später offenbar auf zwölf Millionen Euro gesenkt.

Noch sind die Absichten der neuen Eigentümer nicht bekannt, doch bereits im Verkaufskatalog hieß es, dass es sich bei La Granja um einen echten Leckerbissen handelt und beispielsweise zu einem Luxushotel umgebaut werden könne. Die Einwohner von Esporles sind überzeugt, dass es dazu kommen wird. Das bisherige Freilichtmuseum La Granja soll im Oktober für die Öffentlichkeit geschlossen werden. Bis dahin wird ein reduzierter Eintrittspreis von 10 Euro erhoben.

Beliebtes Ausflugsziel für Urlauber, Mallorquiner - und die Königsfamilie

Ihre Einzigartigkeit hat die possessió zu einer der Hauptattraktionen der Serra de Tramuntana für Urlauber und Einheimische gleichermaßen gemacht. Das Hauptgebäude aus dem 17. Jahrhundert mit einer Fläche von 3.800 Quadratmetern ist von Gärten, Teichen und Brunnen umgeben. In den geräumigen Sälen des Anwesens wurden Veranstaltungen und Feste aller Art organisiert. Zahlreiche Schulklassen besuchten das Freilichtmuseum. Besuchern steht eine Bar und ein Restaurant zur Verfügung.

La Granja war auch ein beliebtes Ausflugsziel für die königliche spanische Familie. Vor allem König Felipe VI. ließ sich regelmäßig im Sommer beim Besuch der Granja mit seiner Frau Letizia sowie den Töchtern Sofía und Leonor von der Presse ablichten.

Schon den Römern gefiel es dort

Die Ursprünge des Anwesens reichen weit zurück. Das Gelände, auf dem sich heute La Granja de Esporles befindet, wurde bereits von den Römern wegen des großen Wasserreichtums der dortigen Quelle sehr geschätzt. Auch für die Mauren, die Mallorca zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert beherrschten, war die possessió wegen des Wassers von großem Interesse.

Mit der Eroberung durch die Christen im Jahr 1229 begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Anwesens. 1239 wurde es an die Zisterziensermönche abgetreten, die es 200 Jahre lang verwalteten. Danach ging der Besitz in die Hände von Mateo Vidal über. Weitere 200 Jahre lang waren seine Nachkommen die Besitzer, bis es an die Familie Fortuny überging. Danach war die Familie Seguí Eigentümerin. Bis sie La Granja jetzt verkaufte. /jk

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