Die Politik distanziert sich der Idee, auf Mallorca Wohnungen in Schiffscontainern zu errichten

Ministerpräsidentin Francina Armengol und Palmas Bürgermeister José Hila zeigten sich kritisch

So sehen die Gebäude aus Schiffscontainern aus. Auf dem Foto ist ein Gebäude in Barcelona zu sehen.

So sehen die Gebäude aus Schiffscontainern aus. Auf dem Foto ist ein Gebäude in Barcelona zu sehen. / Ferran Nadeu

Miguel Adrover / Guillem Porcel

Könnten Wohnungen aus ausrangierten Schiffscontainern eine Lösung gegen die Wohnungsnot auf Mallorca sein? Die für Wohnungsbau zuständige Stadträtin von Palma, Neus Truyol (Més per Mallorca), hatte diese Idee, die bereits in anderen europäischen Großstädten umgesetzt wurde, vergangene Woche ins Spiel gebracht. Derzeit gebe es aber noch kein konkretes Projekt für den Bau derartiger Gebäude, erklärte Truyol.

Der Vorschlag hatte in den vergangenen Tagen für viel Wirbel gesorgt. Am Montag (13.2.) äußerte sich Ministerpräsidentin Francina Armengol zu der Idee – und zeigte sich wenig begeistert. Zwar sei es löblich, dass sich die Stadt Gedanken mache, um das gravierende Problem des Wohnraummangels zu lösen, so Armengol. Auch lägen die Studien zu der Thematik nicht vor. Aber die Balearenregierung setze weiterhin auf den Bau von nachhaltigen Sozialwohnungen, die aus Materialien von der Insel hergestellt werden.

Am Dienstag legte Bürgermeister José Hila (PSOE) nach. Er distanzierte sich ebenfalls von der Idee und erklärte, ein solcher Vorschlag sei innerhalb der Stadtverwaltung nicht diskutiert worden.

Die Gedankenspiele der Stadtverwaltung sahen vor, dass die Wohnungen in Schiffscontainern als temporäre Lösung für Menschen bereitgestellt werden, die Schwierigkeiten haben, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Truyols Parteikollege Josep Ferrà erklärte, solche Einrichtungen könnten höchstens als ergänzende Lösung diesen, "aber natürlich wird dadurch nicht das Wohnraumproblem gelöst." Finanzieren könnte man das Projekt mit dem Verkauf von städtischen Grundstücken in Novelvierteln wie Son Vida, hatte Truyol gesagt. /pss