Programm mit Mammut, Mode und Tattoos: Die neuen Highlights im CaixaForum

Die Eiszeit-Giganten krönen die neue Saison des Museums auf Mallorca. Im Herbst 2023 lockt aber zuerst eine große Ausstellung von Jean Paul Gaultier

Das versteinerte Skelett eines sibirischen Mammuts.

Das versteinerte Skelett eines sibirischen Mammuts. / F. La Caixa

Brigitte Rohm

Brigitte Rohm

Wer aktuell das CaixaForum Palma besucht, kann dort nach wie vor blumige Kunstwerke bewundern: Die Ausstellung „El Jardín de Anglada-Camarasa“ soll dort noch bis zum 25. August 2024 zu sehen sein. Doch das Museum bringt sich bereits in Stellung, um neue Blüten zu treiben, und hat ein äußerst abwechslungsreiches Programm für die kommende Saison vorgestellt, die Ende des Monats beginnt.

Los geht es mit einer kleinen, aber interessanten Schau, die vom 22. September bis 19. November geplant ist: „Silly Symphony“ beschäftigt sich mit der gleichnamigen Kurzfilm-Reihe, die Walt Disney zwischen 1929 und 1939 drehte. Der argentinische Künstler Martín Vitaliti untersucht hierbei die kreativen Prozesse hinter diesen Zeichentrickfilmen, die zu den ersten Animationen mit synchronisiertem Ton zählen. Die Besucher erwartet eine audiovisuelle Installation mit in Reihen auf dem Boden angeordneten Bildschirmen. Dadurch verweist der Künstler auf die in den Studios verwendeten Zeichenbretter. Vitaliti konzentriert sich auf die Sequenzen der sich wiederholenden Bewegungen der Figuren und wählt Momente aus, in denen die Zeichner die Zeichnungen selbst wieder verwenden – als Strategie zur Steigerung der Produktionsleistung und damit zur Gewinnmaximierung.

Drei große Ausstellungen

Von der „Silly“ Symphony zur Sinfonie an sich: Im Dezember startet eine Erfahrung zum Eintauchen mit dem Titel „Symphony“, die klassische Musik mittels virtueller Realität einem breiteren Publikum zugänglich machen soll. Dazu gehört auch ein 3-D-Film unter der Regie von Igor Cortadellas sowie unter Mitwirkung des Dirigenten Gustavo Dudamel und des Mahler Chamber Orchestra.

Die Programmhighlights, die im Caixa Forum den Takt angeben, sind jedoch drei große Ausstellungen: Vom 30. September bis 7. Januar im neuen Jahr widmet sich die Schau „Cine y moda. Por Jean Paul Gaultier“ dem Dialog zwischen Mode und Kino. Sie entspringt einer Zusammenarbeit zwischen der Fundación La Caixa und der Cinémathèque Française und war bereits an anderen Standorten zu sehen. Co-Kurator und künstlerischer Leiter ist der französische Modeschöpfer persönlich. Somit spürt die Ausstellung durch Gaultiers ganz eigenen Blick dieser kreativen Beziehung nach. Neben Kleidern, Haute-Couture-Stücken und Modeaccessoires nationaler und internationaler Leihgeber umfasst die Ausstellung auch Zeichnungen, Plakate, Fotografien und Filmausschnitte.

Blick in die ausstellung "Cine y moda", hier in Zaragoza.

Blick in die Ausstellung "Cine y moda", hier in Zaragoza. / F. La Caixa

Tätowierungen und Mammuts

Am 8. Februar 2024 eröffnet die Schau „Tattoo. Arte bajo la piel“, die bis 2. Juni laufen soll und durch eine Kooperation mit dem Musée du Quai Branly-Jacques Chirac entstanden ist. Sie befasst sich mit der sozialen und anthropologischen Rolle von Tätowierungen und analysiert das Wiederaufleben dieses Phänomens, das heute weltweit präsent ist. Anhand eines ethnografischen, geografischen und künstlerischen Ansatzes untersucht die Schau die verschiedenen Verwendungszwecke und Funktionen von Tätowierungen im Laufe der Jahrhunderte und Kulturen.

Der größte Brocken kommt dann zum Abschluss: Vom 5. Juli bis 13. Oktober 2024 wird mit „Mamut. El gigante de la Edad de Hielo“ ein Hauch von Eiszeit durch das sommerlich heiße Palma wehen. Die Ausstellung aus dem Bereich der Wissenschaft veranschaulicht den Lebensraum und die Lebensweise der vor etwa 4.000 Jahren ausgestorbenen Tiere. Mit dabei: das echte Fossil eines sibirischen Mammuts in einem sehr guten Erhaltungszustand. Neben dem Eintauchen in die ferne Vergangenheit lädt die Schau auch zur grundsätzlichen Reflexion über unseren Planeten heute ein.