Für jeden auf Mallorca was dabei: So vielseitig startet das Teatre Principal von Inca in die neue Spielzeit

Das Theater in der Inselmitte setzt auf eigene Themenreihen, spanische Top-Schauspieler und das mallorquinische Kammerorchester

Das komische Opern-Intermezzo "La serva padrona" kommt jetzt nach Inca

Das komische Opern-Intermezzo "La serva padrona" kommt jetzt nach Inca / Teatre Principal

Brigitte Rohm

Brigitte Rohm

Ambitioniert und abwechslungsreich präsentiert sich das neu vorgestellte Programm des Teatre Principal d’Inca für die erste Jahreshälfte – das erklärte Ziel von Direktor Miquel Àngel Raió und Bürgermeister Virgilio Moreno lautet, mit Emotionen und Erlebnissen ein breites Publikum anzusprechen.

Bei den Theaterproduktionen sind sechs Stücke auf Katalanisch geplant, unter anderem von Meaculpa, Paul Berrondo, Inútil Mots und dem bekannten mallorquinischen Dramaturgen Jeroni Obrador: Dieser zeigt am 17. Februar seine eigene, mit Anachronismen gespickte Version der Komödie „Bertoldino“ – der Originaltext stammt von 1600.

Blanca Portillo, bekannt aus Almodóvar-Filmen

Mit spanienweit bekannten Darstellern warten die zwei spanischsprachigen Produktionen auf. Allen voran „Silencio“ am 3. März von Juan Mayorga und Blanca Portillo: Die Schauspielerin ist unter anderem aus den Filmen „Volver“ und „Zerrissene Umarmungen“ von Pedro Almodóvar bekannt. Im Stück spielt sie den Dramaturgen Mayorga, der in seiner Rede zum Eintritt in die Real Academia Española über das Thema Stille spricht.

Blanca Portillo im Theaterstück "Silencio".

Blanca Portillo im Theaterstück "Silencio". / Teatre Principal d'Inca

Schauspieler Alberto San Juan ist zugleich Protagonist und Regisseur bei „Nueva York en un poeta.“ Das vom Werk Federico García Lorcas inspirierte Stück ist am 25. Februar zu sehen.

Frauen, Tanz und Flamenco

Das Theater soll sein Profil schärfen, indem es auf eigene Reihen zu bestimmten Themen setzt. Eine davon ist für März angesetzt und Frauen gewidmet: Sie nennt sich „Més indomable“ („Unbezwingbarer“) und beinhaltet Werke von Agnés Mateus, Quim Tarrida, Las XL und María Velasco. Letztere ist mit dem visuell eindrucksvollen Stück „Talaré a los hombres de sobre la faz de la tierra“ vertreten.

Ende März soll es die „Dies de Dansa“ geben, bei denen kurze Tanzproduktionen das ganze Gebäude inklusive die Flure bespielen. Der 28. und der 29. April stehen dann ganz im Zeichen des Flamenco, mit Auftritten von Álvaro Sola, Los Volubles und dem Enfant terrible der Szene Niño de Elche.

Avantgarde-Künstler des Flamenco: Niño de Elche.

Avantgarde-Künstler des Flamenco: Niño de Elche. / L.O.

Musikalische Höhepunkte

Eine Fusion aus Musik und Poesie bieten der Komponist Toni Bujosa und der Dichter Pere Suau am 21. März: Dabei singt Pau Debon, Sänger der Band Antònia Font, Suaus vertonte Gedichte. Zu den musikalischen Höhepunkten der ersten Monate zählen auch Konzerte des Duos Juno, bestehend aus Zahara und Martí Perarnau, sowie von Soledad Giménez. Zirkusshows sollen das Programm abrunden.

Bereits seit Dezember ist bekannt, dass das Theater seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem mallorquinischen Kammerorchester weiterführt. Bis Mai präsentiert es in Inca ein Event pro Monat: drei Konzerte, ein Musical und eine Oper. Nach dem Neujahrskonzert geht es nun am 11. Februar mit „Las Cuatro Estaciones Porteñas“ von Astor Piazzolla weiter, unter der Leitung von Noemí Pasquina und mit dem Violinisten Olivier Charlier. Am 1. März spielt das Orquestra de Cambra Ludwig van Beethovens 3. Sinfonie in Es-Dur, op. 55, mit dem Beinamen „Eroica“ (Heroische Sinfonie) unter der Leitung von Bernat Quetglas.

West Side Story und eine Oper

Danach wandelt das Orchester auf ganz neuen Pfaden und feiert am 2. April mit seiner ersten Koproduktion mit dem Theater Premiere, einer halbszenischen Version des bekannten Musicals „West Side Story“. Der Klassiker des Komponisten Leonard Bernstein soll dabei speziell auf die Bühne von Inca zugeschnitten sein. Als Solisten wurden für das Projekt Toni Lliteres und Marta Bauzà engagiert.

Am 6. Mai wagt sich das Kammerorchester mit „La serva padrona“ (Die Magd als Herrin) von G. B. Pergolesi erstmals an eine Oper. Die Inszenierung von Ana Cuéllar mit den Solisten Simón Orfila, Irene Mas und Joan Servera ist eine Koproduktion mit dem Teatre Principal de Palma und dem Teatre des Born de Maó und war 2021 bereits in Palma zu sehen. Nun übernimmt Quetglas mit seinem Orchester den musikalischen Part.

Im Februar und März werden die Musiker Mini-Konzerte auf der Plaça del Mercat Cobert in Inca geben, um neues Publikum ins Theater zu locken.

Mehr Infos zum Programm: teatreprincipalinca.com