Das Programm der Nit de l’Art lässt sich auch weiterhin auf vergnügliche Weise entdecken: Art Palma Contemporani organisiert bis einschließlich Oktober Führungen durch jeweils zwei bis drei teilnehmende Galerien. Auf Englisch oder Spanisch können Interessierte kostenlos einen tiefen Einblick in die Ausstellungen gewinnen (Anmeldung hier).

Ein Test-Rundgang

Die MZ hat testweise an einer der sogenannten „Visitas dialogadas“ teilgenommen – und war begeistert. In eineinhalb Stunden führte die französische Galeristin Virginie Pislot gut gelaunt und mit sympathischem Akzent auf Englisch ihre zwanzig Schützlinge im Entenmarsch durch die Altstadt.

Mit etwas Vokabel-Hilfe vom britischen-deutschen und fast durchweg sehr jungen Publikum erklärte sie die Geschichten hinter der Kunst – angefangen in der Galerie Kewenig, wo die Gruppe von der Ausdruckskraft und dem Tiefgang des Werks beeindruckt war. Im Casal Solleric wurden sowohl Teilnehmer als auch Führerin von radikalen Ansätzen herausgefordert.

Kunst zum Austauschen

"Walk-ins welcome" (2022) von Gori Mora gemalt, mit Öl auf einem Plexiglas. Ramthun

Bei Pelaires hatte die Gruppe gar das Glück, den renommierten Kurator Hector Campbell zu treffen, der Rede und Antwort stand. Er erklärte etwa, warum der in Glasgow lebende Mallorquiner Gori Mora in der britischen Kollektivschau nicht fehlen darf: Er konzentriere sich auf die Darstellung des männlichen Körpers als Instrument der Begierde. „Eine Betrachtungsweise, die in der aktuellen Kunst oft vermieden wird.“