Der Gemeinderat von Muro will sich mit vereinten Kräften dafür einsetzen, dass die Betreiber der drei beliebten und inselweit bekannten Strandlokale am Küstenort Es Capellans an der Playa de Muro so schnell wie möglich ihre Außenbereiche gastronomisch nutzen dürfen. Bei einer außerordentlichen Ratssitzung am Mittwoch (13.4.) stimmten alle Mitglieder einstimmig dafür, die zentralspanische Küstenbehörde ("Costas") zu verklagen, weil die Restaurants "Can Gavella", "Ponderosa Beach" und "Olimpia Opa & Oma" bisher keine aktualisierte Erlaubnis erhalten haben, die Strandterrassen zu bewirten.

"Wir müssen Capellans verteidigen wie einen Teil von Muro, und das werden wir tun. Das Ziel ist, die Küstenbehörde zu verklagen. Wir sind sicher, dass dieser Prozess in einem Rechtsstreit enden wird", so Muros Bürgermeister Miquel Porquer.

Dabei gehe es auch um den Erhalt der gesamten Dünensiedlung. Denn neben den Terrassen der Strandlokale ist auch die Nutzung von 23 Ferienhäuschen in Es Capellans gefährdet, die in unmittelbarer Meeresnähe liegen. Gestritten wird úber die Demarkationslinie, also die Grenze, wo das Gemeindegebiet aufhört und das Madrid unterstellte Küstengebiet beginnt. Bisher hatte die Küstenbehörde sowohl die Bewohner der Strandhäuser als auch die Restaurantbetreiber machen lassen. In diesem Jahr stehen die entsprechenden Autorisierungen noch aus - Grund genug, um für Aufregung vor Ort zu sorgen. Insgesamt sind auf der Petitions-Plattform change.org bereits mehr als 7.300 Unterschriften für den Erhalt der Terrassen gesammelt worden.

Wie Porquer am Mittwoch bekannt gab, will die Gemeinde argumentieren, dass Ses Casetes des Capellans bereits 1988 (als das Küstengesetz in Kraft trat) als städtisches Gebiet angesehen wurde. "Wir schlagen vor, dass die Grenze über die Terrassen der drei Strandbars verläuft. Mit anderen Worten, die Terrassen sollten im öffentlichen Küstenbereich liegen und die Ferienhäuser in dem der Gemeinde", erklärt Porquer. "Das ist die Lösung, um die 23 Häuser zu retten", sagte der Bürgermeister.

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Tatsächlich war die Dünensiedlung Es Capellans schon immer ein Sonderfall. Vor rund 50 Jahren entstanden im Sand die die ersten Hütten, damals noch aus Schilfrohr. Heute stehen dort 148 Häuschen, die meisten inzwischen erneuert und aus Stein. Vorbehalten sind sie allerdings nach wie vor den Einwohnern von Muro - selbst wenn eine "caseta" verkauft wird, muss der neue Besitzer ebenfalls dort gemeldet sein.

Im Sommer zieht der Strandabschnitt bei Es Capellans regelmäßig eine große Zahl von Besuchern an an. In den drei beliebten Strandbars könnten laut den Betreibern ingesamt rund 90 Arbeitsplätze verloren gehen, falls die Nutzung des Außenbereichs in den kommenden Wochen nicht doch noch erlaubt wird. /somo