Die Diskussion um ausufernde Partys im Stadtteil Santa Catalina in Palma de Mallorca lässt nicht ab. Palmas Bürgermeister José Hila bat die Bevölkerung, geduldig zu sein und den Maßnahmen der Stadt Zeit zu gewähren. Die Anwohner hingegen fordern, dass die Polizei endlich ihrem Job nachkommen soll.

Bürgermeister rechtfertigt sich

"Wir können keine Wunder bewirken", sagte Hila am Montag (9.5.). "Wir stehen aber auch nicht mit verschränkten Armen da. Wir haben getan, was wir konnten: Wir haben die Polizei auf die Straßen geschickt. Nun müssen wir etwas warten, um Ergebnisse einzufahren. Denn eine sofortige Wirkung war nicht zu erwarten."

Seit dem 2. Mai sind in Palma de Mallorca die Sondereinheiten der Polizei unterwegs, die im Sommer Trinkgelagen vorbeugen soll. Neben der Playa de Palma und dem Paseo Marítimo in Palma zählt auch Santa Catalina zu den besonders kontrollierten Zonen. So haben die Beamten am vergangenen Wochenende 125 Bußgeldverfahren wegen Trinkgelagen, den sogenannten botellónes, eingeleitet. Davon 88 im Gewerbegebiet Son Castelló, zehn am Paseo Marítimo und 37 im Viertel Son Valentí.

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Partyzone Santa Catalina

Harte Kritik vom Anwohnerverband

Dem Anwohnerverband von Santa Catalina reicht das nicht aus. "Wir brauchen keine Wunder, sondern einfach nur, dass die Gesetze eingehalten werden", twitterte der Anwohnerverband. Und weiter: "Wenn die Polizisten sich nie aus dem Streifenwagen bequemen und die wiederholten Verstöße bestrafen, dienen sie nur dafür, Benzin zu verschwenden."

Das Viertel in Palma de Mallorca gilt seit einigen Jahren, verstärkt aber seit Ende der Corona-Maßnahmen, als Hotspot für ausufernde Partys. Der vorläufige Gipfel war erreicht, als ein Anwohner vergangene Woche ein Pärchen filmte, das am frühen Abend Sex auf der Straße hatte. Bereits in der vergangenen Woche meinte die für die Sicherheit zuständige Stadträtin Joana Maria Adrover, dass keine zusätzlichen Maßnahmen getroffen werden. Diese Aussage wiederholte nun auch Bürgermeister Hila. /rp