Nur drei Monate war die bekannte Drogen-Matriarchin "La Paca" auf Mallorca in Freiheit, bevor sie Ende März bei einer Razzia wieder festgenommen wurde. Grund dafür war unter anderem ein Gespräch zwischen ihrem Neffen und einem Bekannten, das die Guardia Civil abgehört hatte. Das geht aus Akten der "Operación Origen" hervor, die der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" vorliegen. 

Darin wird folgende Szene beschrieben: Am 12. Januar 2022 stieg ein Sohn von "La Pacas" Bruder "El Moreno" zusammen mit einem Freund um kurz vor vier Uhr nachmittags in ein Auto ein. "Meine Tante hat gutes Kokain gebracht. Sie hat mir gesagt, ich soll später bei ihr vorbeischauen, sie hat 300 Gramm", sagte der Neffe.

Die Guardia Civil verfolgte das Auto, in dem die beiden Drogenhändler fuhren bis zu einem Haus in s'Hostalot, wo die Matriarchin wohnte. Dort verbrachten die beiden Männer zehn Minuten, die Beamten vermuten, dass sie die Drogen abholten. Später lobten sie im Auto die Qualität des Kokains. "Man sieht es direkt! Merkst du, dass es überhaupt nichts wiegt?", sagt einer von ihnen. Daraufhin fuhren sie zu einem Anwesen bei Son Banya, das vom "El Moreno"-Clan als Lagerhalle für Drogen verwendet wurde.

Mallorcas Drogen-Matriarchin "La Paca" musste ohne Kaution ins Gefängnis

Die Drogeneinheit observierte das Haus in s'Hostalot daraufhin, um sicherzustellen, dass "La Paca" wirklich dort wohnte. Sie machten mehrere Beweisfotos von der Drogenbaronin in dem Gebäude. Bei der großen Razzia am 31. März fanden sie dort Mariuhana, einen Raum, um Mariuhana zu züchten und 15.000 Euro in bar.

Nach ihrer Festnahme bei der großen Razzia am 31. März beteuerte "La Paca" ihre Unschuld. Auf dem Weg ins Gericht rief sie in Richtung Journalisten: "Ich hab nichts gemacht! Ich hatte gar keine Zeit, wieder mit Drogen zu handeln!" Auch vor dem Richter argumentierte sie, dass sie erst seit drei Monaten aus dem Gefängnis draußen war. "Da ist es doch klar, dass ich nicht mit Drogen handle", versicherte sie. Sie sagte, dass das Haus in s'Hostalot nicht sie, sondern ihre Schwiegertochter wohne und sie dort häufig ihre Enkel besuche. Die 15.000 Euro gehören angeblich "La Pacas" Schwester Manuela. Trotz aller Unschuldsbeteuerungen ordnete der Richter Gefängnis ohne Kaution für sie an. /mwp