Der Ärger über Lärm und unzivilisiertes Verhalten erreicht die Dörfer auf Mallorca: In Selva, am Fuß der Tramuntana, haben Anwohner am Dienstag (17.5.) bei der Ratsversammlung Maßnahmen gegen die Lärmbelästigung gefordert, der sie seit längerem ausgesetzt sind. Gerade wer an der Plaça des Dorfes wohne, habe kaum eine ruhige Minute.

Neben den ganzen offiziellen Dorffesten, die immer auf dem Platz stattfinden, gebe es auch immer mehr spontane und teilweise illegale Zusammenkünfte, berichten die Kläger. Sie forderten, zumindest die offiziellen Anlässe an verschiedenen Orten im Dorfgebiet stattfinden zu lassen, damit nicht immer die gleichen Anwohner vom Lärm betroffen seien.

Neben dem Partylärm seien auch illegale Motorradrennen ein wachsendes Problem. Diese finden häufig des Nachts in der Gegend von Caimari, das zu Selva gehört, statt und würden über Social Media organisiert.

Gemeinde kündigt Maßnahmen an

Bürgermeister Joan Rotger von der konservativen PP versicherte den Anwohnern, über die Problematik Bescheid zu wissen. Die Gemeinde werde alles in ihrer Macht stehende tun, um das Treiben einzuschränken oder zu unterbinden. Er kündigte eine Versammlung mit den Laden- und Lokalbetreibern der Gemeinde an, um die Thematik zu besprechen. Bezüglich der illegalen Rennen schränkte er aber ein, dass dies teilweise in die Kompetenz der Vertretung der Zentralregierung auf den Balearen falle.

Auf Mallorca ist das Problem der Lärmbelästigung in den vergangenen Wochen hochgekocht. Gerade in Palma de Mallorca beschweren sich Anwohner in Stadtteilen wie Santa Catalina über den anhaltenden Lärm, der vor allem am Wochenende herrscht. Teilweise werde exzessiv in Privatwohnungen und auf der Straße gefeiert, ohne dass die Polizei eingreife. Auch illegale Partys in Ferienhäusern war in den vergangenen Wochen immer wieder Gegenstand von Diskussionen. /pss