Pferdekutschen dürfen ab Donnerstag (25.8.) nicht mehr durch Palma de Mallorca fahren, wenn der spanische Wetterdienst Aemet eine Warnstufe wegen Hitze herausgegeben hat. Das Rathaus Palma hat den amtlichen Beschluss am Dienstag (16.8.) in einer Pressemitteilung bestätigt.

Schon früher gab es immer wieder verschiedene Fahrverbote für die Kutscher bei Hitze. Diese waren teilweise an bestimmte Zeiträume oder nur an die Warnstufen Orange oder Rot geknüpft. Nun ist es egal, in welcher Farbe der Wetterdienst Aemet die Hitzewarnung ausruft. Schon bei der ersten Stufe Gelb, die ab 36 Grad ausgegeben wird, dürfen die Pferde keine Passagiere mehr durch die Stadt kutschieren. Das Verbot gilt dann für den kompletten Zeitraum der Warnung.

Bußgeld oder Lizenzentzug bei Verstößen

Sollten die Kutscher gegen die Regeln verstoßen, drohen Bußgelder in Höhe von 900 bis 1.800 Euro. Fährt die Kutsche erstmalig bei Hitze, kann die Stadt die Lizenz ein bis drei Monate entziehen. Bei Wiederholungstätern ist eine Pause bis zu zwölf Monaten oder ein kompletter Verlust der Lizenz möglich.

Nach zwei Monaten Hochsommer sind die Temperaturen derzeit gesunken und in den nächsten Tagen wird es wohl erst einmal zu keiner Hitzewarnung kommen.

Unfall sorgte für Debatte um Kutschpferde

Ein gestürztes Kutschpferd Ende Juli hatte für eine Welle der Entrüstung bei den Tierschützern gesorgt, die zu einem schnellen Entschluss im Rathaus führte. Wenige Tage nach dem Unfall hieß es, dass das Fahrverbot bei Hitze kommt und die Pferdekutschen generell bis 2024 abgeschafft werden sollen.

Der Verband der Kutscher war entsetzt und beklagte Rassismus. Bei den Kutschern handelt es sich hauptsächlich um "gitanos", wie die Roma in Spanien genannt werden. Ihrer Ansicht nach hat noch nie ein Kutschpferd in Palma einen Hitzschlag erlitten. Bei dem Unfall im Juli sei das Tier gestolpert. Nun wird darüber debattiert, wie eine Alternative für die Touristenattraktion aussehen könnte. Die Stadt befürwortet Elektro-Kutschen, welche das sein können, ist aber unklar.