Im Fall des während einer Sommeraktivität an einer Schule auf Mallorca gemobbten Jungens hat die Guardia Civil nun mit den Ermittlungen begonnen. Im Lauf der Woche sollen sowohl die anwesenden Erzieher als auch die Verantwortlichen der Schule CEIP Es Puig in Lloseta befragt werden.

Die auf Fälle mit Minderjährigen spezialisierten Ermittler reagieren damit auf eine Anzeige, die die Familie des Jungen vergangene Woche gestellt hatte. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob vonseiten der anwesenden Erwachsenen nicht ausreichend gehandelt wurde, um das Mobbing zu unterbinden. Die Untersuchung soll mindestens bis Ende der Woche andauern.

Fall sorgte spanienweit für Schlagzeilen

Der Fall hatte vergangene Woche spanienweit für Schlagzeilen gesorgt. Der Junge namens Izan hatte zu seinem 11. Geburtstag einen Kuchen zur Sommerschule gebracht. Die anderen Kinder stimmten statt eines Geburtstagsständchens ein Lied an, indem sie ihn unter anderem als "fett" bezeichneten. Izans älterer Bruder postete eine Aufnahme davon in den sozialen Medien. Er erklärte, Izan werde seit Jahren gemobbt, ohne dass eingegriffen worden wäre.

Als Reaktion auf die Veröffentlichung schickten hunderte Menschen in Spanien Glückwunschvideos an den Jungen und wünschten ihm Kraft. Auch zahlreiche Prominente wie der Fußballer Antoine Griezmann, die Popsängerin Aitana oder der YouTuber Ibai Llanos schlossen sich der Kampagne an. Izan selbst bedankte sich sichtlich gerührt mit einem Video, in dem er versuchte anderen Kindern Mut zu machen, die in einer ähnlichen Situation sind. Die Schule kündigte derweil an, Marcos Bruder wegen Rufschädigung anzuzeigen. Die Ankündigung wurde einige Tage später zurückgezogen.

So reagiert die Politik

Mittlerweile haben sich auch Politiker in den Fall eingemischt. Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol erklärte am Montag (5.9.), dass man nichts unterlassen werde, um zu verhindern, dass ein Kind so etwas erleben muss. Auch der spanische Innenminister Fernando Grande-Marlaska zeigte sich entsetzt von dem Vorfall. "Dieser Vorfall muss auf jeden Fall untersucht werden", sagte er.