Mallorca Zeitung

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Sterne-Restaurant oder Landhotel? So könnte das Kloster in Lloret de Vistalegre auf Mallorca genutzt werden

Beim Rathaus sind bereits mehrere Vorschläge eingegangen. Die Favouriten-Idee der Gemeinde wurde jedoch abgeschmettert

Der Innenhof des Klosters Lloret de Vistalegre auf Mallorca Joan Frau

Die frisch renovierten Räumlichkeiten des alten Dominikaner-Klosters in Lloret de Vistalegre im Inselinneren von Mallorca sollen baldmöglichst neu genutzt werden. Unter anderem liegen dem Rathaus Vorschläge für ein Luxusrestaurant oder ein Landhotel vor, das in das alte Gemäuer einziehen könnte. Wie die Gemeindeverwaltung mitteilt, haben sich bereits mehrere Interessenten gemeldet, zwei davon bereits mit konkreten Plänen.

"Einer der Investoren würde gerne ein Restaurant mit Michelin-Sternen eröffnen, der andere strebt ein qualitatives Hotel mit zugehörigem Restaurant an", so Bürgermeister Antoni Bennasar. Man erwarte in den kommenden Monaten detaillierte schriftliche Ausführungen zu den jeweiligen Ideen. "Wir sind offen für verschiedene Vorschläge, auch wenn die Entscheidung wohl nicht mehr in dieser Legislaturperiode gefällt werden wird", so Bennasar von der Lokalpartei "Endavant Lloret". Er selbst will bei den Wahlen im Mai 2023 nicht noch einmal für das Amt des Bürgermeisters antreten.

Absage von staatlicher Aktiengesellschaft "Parador"

Zunächst war die Gemeinde daran interessiert gewesen, einen Teil des alten religiösen Komplexes in den ersten "Parador" Mallorcas umzuwandeln - also in ein Hotel der Parador-Kette, die einer staatlichen Aktiengesellschaft angehört und landesweit zahlreiche qualitative Herbergen zu geringen Preisen für die Gäste anbietet. Diese Möglichkeit hatte der Vorstand der Parador-Kette vor einigen Monaten jedoch abgelehnt. Begründung: Statt neue Häuser zu öffnen, wolle man sich darauf konzentrieren, die bereits bestehenden auf dem Festland besser instand zu halten.

Das alte Kloster in Lloret gilt aktuell als gemeinschaftliches Kulturgut, die Nutzung unterliegt der Gemeinde. Seine Ursprünge gehen zurück bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts, als eine Gemeinschaft von Franziskaner-Mönchen das Gelände 1583 an die Dominikaner abtrat. Dieser Orden legte 1591 den Grundstein für die heutige Kirche und baute Mitte des 17. Jahrhunderts den Klosterkomplex, in dem auch die Franziskanerinnen lebten. Das Gebäude verfügt über zahlreiche Nebengebäude mit einer Gesamtfläche von etwa 5.000 Quadratmetern, von denen etwa 2.000 für rund 1,1 Millionen Euro komplett renoviert wurden. /somo

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