Dramatische Rettung einer Familie: Auto wird auf Mallorca von einem Sturzbach mitgerissen

Die Töchter hörten nicht auf zu weinen. Die Helfer hatten es in den Wassermassen nicht leicht

Dramatischer Einsatz: Familie auf Mallorca aus Sturzbach gerettet

DM

MZ

Erinnerungen an die Flutkatastrophe von 2018 kommen hoch: Die Rettungskräfte auf Mallorca mussten in der Nacht auf Mittwoch (1.3.) einen Vater und seine zwei kleinen Töchter aus einem Auto befreien, das von einem Sturzbach mitgerissen wurde. Die Nationalpolizei und die Einsatzstelle Samu 061 bestätigten der MZ entsprechende Berichte der Lokalpresse.

Trockene Stelle wurde zum reißenden Bach

Der Spanier war mit dem Kleinwagen und seinen 9 und 12 Jahre alten Töchtern auf dem Camí de Son Anglada im Nordwesten Palmas unterwegs. Kurz vor der Kreuzung mit dem Camí Ca na Verda führt die kleine Straße über den Sturzbach Sa Riera. Normalerweise führt der torrent an dieser Stelle kaum Wasser. Nach den heftigen Regenfällen und dem Schneechaos war das am Dienstagabend anders.

Das Auto wurde mehr als 100 Meter von den Wassermassen in Richtung der Siedlung "Ca na Verda", die unter dem Namen "El Hoyo" (Das Loch) als Drogenschwarzmarkt bekannt ist, mitgerissen. Der 31-jährige Vater konnte immerhin noch den Notruf wählen. Seine Töchter weinten unaufhörlich.

Rettungsmission war kompliziert

Die Rettungsmission inmitten der Wassermassen stellte sich als kompliziert heraus. Ein Anwohner half mit dem Hinweis, dass sich in der Nähe ein Rohr befindet, über das man sich dem Auto nähern könnte. Die Kollegen des Online-Nachrichtenportals "Crónica Balear" filmten den Einsatz:

Der Mann und die Kinder konnten aus dem Auto befreit werden. Sie litten an einer leichten Unterkühlung. Nach einer Behandlung am Unfallort war jedoch kein Transport ins Krankenhaus notwendig.

Weiterhin Vorsicht in der Nähe der Sturzbäche ratsam

Auch wenn am Mittwoch schon wieder die Sonne scheint, ist weiter Obacht in der Nähe der Sturzbäche auf Mallorca geboten. Auch in den kommenden Tagen dürften diese viel Wasser führen, da der Schnee langsam schmilzt. Zudem soll es am Donnerstag schon wieder regnen und schneien, wenngleich nicht so heftig wie durch das Tiefdruckgebiet "Juliette". /rp