Nach Festnahme auf Mallorca: Paderborn-Trainer Lukas Kwasniok legt Pause ein

Das gab der Verein am Freitag bekannt

Lukas Kwasniok flüchtet sich nach seiner Ankunft auf dem Flughafen Paderborn-Lippstadt in ein Auto.

Lukas Kwasniok flüchtet sich nach seiner Ankunft auf dem Flughafen Paderborn-Lippstadt in ein Auto. / Oliver Schwabe/WESTFALEN-BLATT

MZ

Lukas Kwasniok wird nicht auf der Trainerbank des SC Paderborn beim letzten Saisonspiel am Sonntag (28.5.) gegen den 1. FC Nürnberg sitzen. Das gab der Zweitligist am Freitagmorgen in einer Pressemitteilung bekannt. Dem 41-jährigen Fußballlehrer wird sexuelle Nötigung auf Mallorca vorgeworfen.

Nach seiner Rückkehr in die Heimat am Donnerstag traf sich Kwasniok mit den Vereinsbossen. Dort bat er darum, "seine Aufgaben im Finale der Zweitliga-Saison 2022/2023 auf andere Schultern zu verteilen", heißt es in der Pressemitteilung. Co-Trainer Frank Kaspari wird das Kommando übernehmen.

"Interessen des Vereins" an erster Stelle

"Die Interessen des Vereins stehen für mich an erster Stelle. Zudem brauche ich jetzt Zeit und Raum, um die Ereignisse zu verarbeiten und im Familienkreis zu besprechen", wird Kwasniok vom Verein zitiert. Zu dem laufenden Verfahren will der Club keine weiteren Stellungnahmen abgeben. "Selbstverständlich haben alle Beteiligten den Wunsch, dass sich die Ereignisse schnellstmöglich aufklären. Für uns gilt auch nach dem Austausch mit Lukas Kwasniok weiterhin die Unschuldsvermutung", wird Präsident Thomas Sagel zitiert.

Am Freitagnachmittag steht die übliche Pressekonferenz vor dem Spieltag an. Diese dürfte dann auch Frank Kaspari übernehmen. Sicherlich wird es Fragen zu Kwasniok geben. Der Verein hat bereits betont, dass es nur eine vorübergehende Pause ist. Man wolle "die erfolgreiche Zusammenarbeit in der vertraglich vereinbarten Form fortzusetzen".

Was war eigentlich passiert?

Kwasniok wurde in der Nacht auf Dienstag (23.5.) von der Guardia Civil in Cala Ratjada festgenommen. Er hatte im Mallorca-Urlaub eine junge Dame am Strand kennengelernt. Beide trafen sich am Abend in seinem Hotelzimmer. Was dort genau geschah, ist nicht bekannt. Die Aussagen gehen auseinander. Kwasniok behauptet, dass alles einvernehmlich mit der Frau geschah. Die Dame meint, sie habe sich umentschieden und wollte nicht.

Der 41-Jährige wurde am Mittwoch von einem Untersuchungsrichter entlassen. Wie Anwältin Maria Barbancho beteuerte, ist Kwasniok "ein freier Mann". Die Ermittlungen laufen aber noch. /rp