Anwältin im Fall der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung erwirkt Wechsel des Ermittlungsrichters
Andernfalls hätten sich dieselbe Anwältin und derselbe Ermittlungsrichter wie im Fall der Kegelbrüder gegenübergestanden
Hoffungsschimmer für fünf deutsche Urlauber, die derzeit auf Mallorca wegen einer mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung in Untersuchungshaft sitzen: Maria Barbancho, die Anwältin von dreien der Beschuldigten, hat den Wechsel des Ermittlungsrichters erwirkt. Das erfuhr die MZ am Montagmorgen (17.7.) aus Gerichtskreisen. Fortan entscheidet das Ermittlungsgericht Nr. 5 statt des bisherigen Nr. 8 unter der Leitung von Antoni Rotger über den weiteren Verlauf des Verfahrens.
Rotger und Barbancho hatten sich schon 2022 gegenübergestanden, als die Anwältin gemeinsam mit weiteren Kollegen die sogenannten Kegelbrüder verteidigte. In diesem Fall waren 13 deutsche Urlauber einer schweren Brandstiftung beschuldigt und zunächst in Untersuchungshaft eingewiesen worden. Rotgers Weigerung, die jungen Männer schnell wieder auf freien Fuß zu setzen, hatte damals zu einem erbitterten Ringen geführt. Seither gilt der Jurist in Deutschland als "Richter Knallhart".
Zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Vergewaltigung nicht diensthabend
Barbancho beantragte den Wechsel des Ermittlungsrichters nun mit dem Argument, dass dieser zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Vergewaltigung nicht der diensthabende Ermittlungsrichter war und insofern auch nicht über die weitere Situation der ihm am Samstag vorgeführten Beschuldigten befinden dürfe.
Der Wechsel zu einem anderen Ermittlungsgericht könnte nun dazu führen, dass die fünf Urlauber, die der Gruppenvergewaltigung beschuldigt werden, bald unter Auflagen freikommen. Ein entsprechender Antrag vor dem Ermittlungsgericht Nr. 5 dürfte in den kommenden Tagen eingehen.
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