"Noch viele offene Fragen": Kegelbrüder geben zwei Jahre nach dem Brand auf Mallorca eine Stellungnahme ab

In vier Antworten erklären die Deutschen den aktuellen Ermittlungsstand und geben Details zu ihrem Verhalten am Tag des Brandes preis

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Am Montag (20.5.) jährt sich der Brand der Bar "Why not?" auf Mallorca zum zweiten Mal. Aus diesem Anlass haben die Anwälte der sogenannten Kegelbrüder am Freitag (17.5.) eine Pressemitteilung verschickt, in der die der Brandstiftung beschuldigten Urlauber Stellung beziehen und auf vier Fragen antworten. Die 13 Urlauber saßen nach dem Brand in Untersuchungshaft auf Mallorca. Der Fall sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen.

Gefragt nach dem aktuellen Verfahrensstand heißt es: "Die Ermittlungen laufen noch, nach wie vor über den von Anfang an zuständigen mallorquinischen Ermittlungsrichter. Wir haben uns zwischenzeitlich in Deutschland vernehmen lassen und hoffen, dass das zur weiteren Klärung beiträgt."

Auf die zweite Frage zur Klärung des Falls antworten die Kegelbrüder, dass sie das für "dringend erforderlich" halten. Die spanischen Anwälte Maria Barbancho Santorit und Unai Mieza sowie der Berliner Rechtsanwalt Uwe Freyschmidt sind mittlerweile mit dem Fall beauftragt. Sie haben "eine Reihe von Beweisanregungen abgestimmt und bei Gericht eingereicht. Wir gehen davon aus, dass diese uns entlastenden Anträge im weiteren Verfahren ausreichend gewürdigt werden und zur weiteren prozessualen Klärung in unserem Sinne beitragen. Wir sehen noch viele offene Fragen, etwa zur bis heute ungeklärten Brandursache."

Die Kegelbrüder nach der Ankunft in Deutschland.

Die Kegelbrüder nach der Ankunft in Deutschland. / dpa

Die Gruppe bestätigt, nach dem Brand das Hotel zuerst verlassen und später zurückgekehrt zu sein. "Nachdem wir andere Hotelgäste gewarnt und den Feueralarm im Hotel ausgelöst hatten, haben wir uns zunächst zum nahegelegenen Strand begeben und sind dann gemeinsam zurückgelaufen. Vorher hatte einer von uns noch dabei geholfen, den Straßenverkehr von dem brennenden Hotel abzuleiten."

Die Kegelbrüder würden derzeit "sehr zurückhaltend" leben. Das Verfahren habe einen großen Einfluss auf ihr Leben. "Es ist doch klar, dass wir uns immer wieder mit dem aktuellen Verfahrensstand und den prozessualen Entwicklungen beschäftigen. Das Verfahren läuft nun seit zwei Jahren, das ist, wenn man selbst betroffen ist, eine sehr lange Zeit. Wir versuchen aber, den weiteren Ermittlungen positiv gegenüberzustehen. Wir sagen uns: Je mehr Details geklärt werden, desto mehr wird dies zu unserer Entlastung beitragen."

Polizisten und Feuerwehrleute vor dem Hotel Whala Beach nach dem Brand in der Bar Why Not Mallorca. Das Eckzimmer 1202 befindet sich im zweiten Stockwerk..

Polizisten und Feuerwehrleute vor dem Hotel Whala Beach nach dem Brand in der Bar Why Not Mallorca. Das Eckzimmer 1202 befindet sich im zweiten Stockwerk.. / Guillem Bosch

Was war eigentlich passiert?

Die 13 Urlauber aus dem Münsterland waren gerade erst auf der Insel angekommen und im Hotel eingecheckt, als ein Feuer auf dem Strohdach der benachbarten Bar in Arenal ausbrach. Sie kamen in Untersuchungshaft. Fünf der Kegelbrüder durften bereits Anfang Juni das Gefängnis verlassen. Einer von ihnen konnte nachweisen, dass er unter der Dusche stand, als der Brand ausbrach. Die Zimmer der anderen vier befanden sich auf der anderen Seite des Hotels. Die restlichen acht jungen Männer wurden dann Mitte Juni freigelassen.

Zu den vom Ermittlungsrichter beschlossenen Auflagen für eine Entlassung aus der Untersuchungshaft gehörte auch eine sogenannte "Solidarhaftung" über 500.000 Euro, die von den Beschuldigten zu hinterlegen war. Die Kegelbrüder beteuern ihre Unschuld, mindestens acht von ihnen sind aber weiter angeklagt. Das Ermittlungsverfahren ist immer noch nicht abgeschlossen. Wann es auf Mallorca zum Prozess kommen wird, ist noch ungewiss.

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