Boom im Bildungswesen: Immer mehr internationale Privatschulen auf Mallorca

Etwas mehr als ein Viertel der Schüler auf den Balearen sind Ausländer, von ihnen besuchen 43 Prozent eine private oder halbstaatliche Schule

Das Innovationszentrum in der Schule Ágora Portals International School.

Das Innovationszentrum in der Schule Ágora Portals International School. / Ágora Portals

Mar Ferragut

Die Anzahl der Privatschulen auf Mallorca und den Nachbarinseln wächst stetig: Insgesamt elf Bildungseinrichtungen dieser Art wurden allein seit 2013 auf den Balearen neu eröffnet, zehn von ihnen sind international ausgerichtet. Das geht aus dem jährlichen Bildungsbericht der Balearen-Universität UIB hervor, der seit 20 Jahren erstellt wird und am Dienstag (3.10.) in Palma vorgestellt wurde. 18 der 28 privat geführten Schulen bieten alternative Erziehungsmethoden an und basieren auf einem ausländischen Schulsystem.

Der Einfluss der Einwanderung auf Mallorca schlägt sich im Bildungssystem nieder. In den zwei Jahrzehnten, in denen der Bildungsbericht jährlich erstellt wird, wurden 48.000 Schüler in den Bildungseinrichtungen der Inseln eingeschrieben. Etwas mehr als ein Viertel von ihnen waren Ausländer. Von ihnen wurden 57 Prozent in öffentlichen Schulen angemeldet, die übrigen in privaten oder als colegios concertados bekannten halbstaatlichen Schulen.

Niedrige Geburtenrate wird ausgeglichen

Die hohe Zuwanderung, sowohl aus wohlhabenden Ländern in Nordeuropa als auch durch Arbeitssuchende, führt dazu, dass die niedrige Geburtenrate ausgeglichen wird. Die Balearen stehen damit spanienweit alleine da. Dabei verteilt sich die Schülerzahl nicht auf alle Altersstufen gleich. Während die Anzahl der Schüler in der Grund- und Sekundarstufe in den vergangenen 20 Jahren um 32 Prozent gestiegen ist, stagnieren die Anmeldungen in der Vorschule. Das macht für viele Schulen die Planungen beim Übergang in die Grundschule schwierig, wie der Bericht ausführt.

Die Anzahl der Lehrkräfte ist in den vergangenen zehn Jahren um 26 Prozent gestiegen. Das hat dazu geführt, dass die Anzahl an Schülern pro Lehrer mittlerweile unter dem spanienweiten Durchschnitt liegt.

In Sachen Sitzenbleiben sinkt die Zahl der betroffenen Schüler seit rund fünf Jahren stetig. /pss

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