Totes Baby in Müllcontainer auf Mallorca: Krankenhaus war 500 Meter entfernt, Mutter und Onkel in U-Haft

Eine weitere Person wurde unter Auflagen freigelassen. Nach Angaben der Polizei war das Kind kurz vor der Tat im Auto zur Welt gekommen

Beamte der Nationalpolizei bringen die drei Tatverdächtigen zum Termin bei der Haftrichterin.

Beamte der Nationalpolizei bringen die drei Tatverdächtigen zum Termin bei der Haftrichterin. / B. Ramon

Mallorca ist immer noch fassungslos angesichts des Mordes an einem neugeborenen Mädchen, das am Donnerstag (2.11.) in einem Müllcontainer in Porto Cristo gefunden wurde. Nun kommen neue Details hinsichtlich des Tathergangs ans Licht.

Demnach habe sich die Schwangere schlecht gefühlt und sei von ihrer Schwester und ihrem Schwager abgeholt worden. Im Auto kam das Kind zur Welt – in der 27. Schwangerschaftswoche deutlich zu früh. Daraufhin seien die drei Personen zum Mülleimer gefahren und hätten das Kind in einem Karton dort hineingeworfen. Dabei wurde es scheinbar am Kopf verletzt, sodass es kurz darauf starb. Polizisten hatten das Kind noch ins Krankenhaus gebracht, dort konnte aber nur der Tod festgestellt werden. Neben dem Container wurden die Nabelschnur und die Plazenta gefunden. In dem später sichergestellten Auto fanden sich Blutspuren.

Krankenhaus nur 500 Meter entfernt

Das Unfassbare: Das Krankenhaus Hospital de Llevant ist nur 500 Meter vom Tatort entfernt. Die Mutter selbst wurde bereits am Freitagabend festgenommen, wie die Nationalpolizei auf einer Pressekonferenz bekanntgab. Es handelt sich um eine 40-Jährige. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht, weil sie durch die Geburt eine schwere Blutung erlitten hatte. Der Onkel und die Tante des ermordeten Kindes wurden tags darauf verhaftet. Der Vater des Mädchens war zum Tatzeitpunkt auf dem Festland und wird im Mordfall nicht verdächtigt.

Die drei Tatverdächtigen wurden am Montagmittag der Haftrichterin in Manacor vorgeführt. Diese ordnete für die Mutter und den Onkel des Kindes Untersuchungshaft an. Der Onkel soll derjenige gewesen sein, der das Mädchen in den Mülleimer warf. Die dritte Verdächtige, die Schwester der Kindsmutter, wurde unter Auflagen freigelassen. Sie musste ihren Reisepass abgeben und muss sich alle zwei Wochen bei Gericht melden.