"Stehen immer noch unter Schock": Deutsche Wanderer finden lebensgefährlich verletzte Frau in der Tramuntana auf Mallorca
Die Frau ist am Mittwoch (15.11.) bei Sóller schwer verletzt von Deutschen aufgefunden worden. Die Retter berichteten der MZ von dem Schreckensszenario
Am Mittwoch (15.11) ist eine Wanderin im Tramuntana-Gebirge von deutschen Urlaubern schwer verletzt aufgefunden worden. Wie die beiden Retter, ein Ehepaar aus der Nähe von Santanyí, der MZ mitteilten, habe man die Frau gegen 17 Uhr nahe des Torrent Biniaraix bei Sóller im Norden der Insel entdeckt und die Bergrettung alarmiert. Auf ihrer Wanderung hätten die Deutschen ungewöhnliche Geräusche gehört, eine Art Röcheln oder sehr schweres Atmen, das schockierend laut gewesen sei. Man habe dennoch 15 Minuten gebraucht, um die Verletzte zu finden.
Wanderin ist vermutlich in ein Loch gestürzt
Die Frau lag in einem rund 30 Meter tiefen Loch und habe ein Seil dabei gehabt. Mehrere Versuche, sie anzusprechen, seien fehlgeschlagen. "Wir sind die ganze Zeit bei ihr geblieben. Wir wussten, dass sie uns unterbewusst hört", sagt Benjamin Böttcher der MZ. Da Hilfe nach einem ersten Notruf auf sich warten ließ, bat das Ehepaar einer ihnen bekannten Bar im nahegelegenen Biniaraix erneut telefonisch um Hilfe. Gut zwei Stunden habe man insgesamt auf die Retter warten müssen. Währenddessen sei sogar eine Wandergruppe vorbeigekommen, habe aber die Kontaktversuche ignoriert.
Ersthelfer stehen unter Schock
Gut 30 Retter seien im Einsatz gewesen. Nach ersten Angaben vor Ort sei die Frau lebensgefährlich verletzt, die Überlebenschancen schätzte man als gering ein. Das Opfer wurde in Palmas Landeskrankenhaus Son Espases eingeliefert. "Wir stehen immer noch unter Schock und können die Bilder nur schwer verarbeiten", erklärt Stefanie Böttcher. "Die Frau hat durchgehend vor Schmerzen geschrien".
Auf Mallorca müssen immer wieder Wanderer nach Stürzen oder Verlust der Orientierung gerettet werden, besonders in der beliebten Schlucht Torrent de Pareis kommt es des Öfteren zu Einsätzen. Erst im Oktober hatte sich ein Deutscher dort nach einem Sturz auf den Kopf so schwer verletzt, dass er auf der Intensivstation behandelt werden musste.
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