Der in Brasilien hingerichtete Koch von Mallorca plante ein Hotel in einer Schmugglergegend
Gegenüber der brasilianischen Zeitung "O Globo" berichten Freunde der Opfer über die Pläne – und äußern einen Verdacht über die Täter
Im Fall des Ende November im brasilianischen Porto Seguro ermordeten mallorquinischen Kochs David Peregrina und seiner ebenfalls getöteten Frau Érica da Silva kommen neue Details ans Licht. Wie Freunde der beiden Opfer gegenüber der Zeitung "O Globo" berichteten, plante das Paar, ein Hotel neben dem Restaurant zu bauen.
Das Lokal liegt abseits der Stadt an einem Fluss und ist nur per Boot erreichbar. Dies, so vermuten die Freunde, könnte dazu geführt haben, dass sich kriminelle Banden in der Gegend bedroht fühlten. Laut der Zeitung ist das Gebiet als Schmuggelzone für Waffen und Drogen bekannt.
Die für die Ermittlungen zuständige Polizei von Salvador de Bahia wollte sich nicht zu den Spekulationen äußern. Allerdings bestätigte ein Sprecher die seit Tagen kursierende Version der Ereignisse, nach der das Paar hingerichtet wurde und nicht Opfer eines Raubüberfalls geworden war.
Planungen waren fortgeschritten
Ein in der Zeitung zitierter Freund Peregrinas erklärt, die Planungen für das Gästehaus seien weit fortgeschritten. "Sie warteten auf die Genehmigung eines Darlehens und hatten auch Teile des Grundstücks, auf dem sich das Restaurant befindet, zum Verkauf ausgeschrieben." Demnach hatten Peregrina und da Silva entschieden, rund 100.000 Quadratmeter des Geländes zu veräußern. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass die beiden eine Woche vor der Tat einen langwierigen Gerichtsprozess gewonnen hatten, bei dem es um das rechtmäßige Eigentum des Grundstücks ging.
Nach Angaben des Freundes sollte das Hotel aus einer Reihe an Bungalows bestehen, in denen "besondere Erlebnisse" angeboten werden würden. Das Restaurant Ilha dos Ribeirinhos, in dem Peregrina unter anderem Paellas servierte, lief gut und sollte um das Übernachtungsangebot erweitert werden.
Probleme mit der Justiz verheimlicht
In dem Artikel von "O Globo" wird auch berichtet, dass der mallorquinische Koch in seiner neuen Heimat seine Probleme mit der spanischen Justiz verheimlicht hatte. Der spätere Koch hatte als Leiter einer Bankfiliale in Muro Anfang des Jahrtausends rund zwei Millionen Euro erschwindelt. Im Jahr 2010 klaute er in seiner Funktion als Leiter des Hafenrestaurants Ca n'Eduardo in Palma rund 200.000 Euro. Im Jahr 2012 wurde er wegen beider Vergehen zu insgesamt über sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Drei Jahre später setzte er sich bei einem Freigang ab und ging nach Brasilien. 2016 eröffnete er das Restaurant.
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