Lufthansa-Flug nach Deutschland muss wegen medizinischem Notfall Zwischenstopp auf Mallorca einlegen

Die Landung klappte reibungslos. Allerdings sicherte die Polizei das Flugzeug auf dem Rollfeld mit vielen Einheiten ab. Die Behörden befürchteten eine Flucht der Passagiere

Die Jumbo-747 nach der Landung auf Mallorca.

Die Jumbo-747 nach der Landung auf Mallorca. / DM

Eine Jumbo-747 auf dem Weg nach Deutschland hat am Mittwochvormittag (10.1.) auf dem Flughafen Mallorca eine außerplanmäßige Zwischenlandung gemacht. Das berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca", eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Aena bestätigte den Vorfall. Grund für den Zwischenstopp war ein medizinischer Notfall einer Passagierin. Die Polizei befürchtete eine Nachahmung der Masche, mit der vor zweieinhalb Jahren 22 Passagiere die illegale Einreise auf der Insel forcierten, und sicherten die Jumbo großflächig ab.

Der Lufthansa-Flieger war von São Paulo in Brasilien nach Frankfurt unterwegs. Eine um die 50 Jahre alte Passagieren erlitt während des Flugs einen Kreislaufzusammenbruch. Gegen 9.30 Uhr setzte der Flieger in Palma auf. Ärzte konnten die Frau wiederbeleben. Sie wurde ins Krankenhaus Son Llatzèr gebracht. Die Guardia Civil und Nationalpolizei kontrollierten nach der Landung, dass keiner der Passagiere das Flugzeug verlässt. Mittlerweile hat die Jumbo Mallorca wieder verlassen und ist auf dem Weg nach Frankfurt.

Die spektakuläre Flucht auf dem Flughafen Mallorca

Der Fall im November 2021 gleicht einem Hollywood-Drehbuch. Ein Air Arabia-Flug war von Marokko in die Türkei unterwegs. Dort brauchen die Marokkaner für die Einreise kein Visum. Unterwegs erlitt ein Passagier einen Diabetesanfall. Es ist unklar, ob der Mann den vortäuschte, absichtlich herbeiführte oder wirklich erkrankte.

Auf dem Rollfeld nutzten 21 Passagiere die Gelegenheit, stürmten aus dem Flieger und verließen fluchtartig über die Zäune den Flughafen. Vier von ihnen waren erfolgreich. Von ihnen fehlt bis heute jede Spur. Es heißt, dass sie sich wohl aufs Festland durchgeschlagen haben.

In Facebook-Gruppen war von einer derartigen Aktion schon Monate zuvor die Rede. Die Ermittler gehen daher davon aus, dass die Aktion lange geplant war. Im April 2022 erhob eine Richterin auf Mallorca Anklage gegen die 21 an der Tat beteiligten Männer. Vor einem Jahr kamen sie aus der Untersuchungshaft und sollten ohne Prozess in ihre Heimat abgeschoben werden.