Protest mit Unterschriften und Bannern: Anwohner wollen Bau einer Moschee in Manacor verhindern

Die islamische Gemeinde ist auf der Suche nach einem Grundstück für den Neubau, um die Kapazität der jetzigen Moschee zu erhöhen

Spruchband an einem der möglichen Grundstücke, wo eine Moschee gebaut werden könnte.

Spruchband an einem der möglichen Grundstücke, wo eine Moschee gebaut werden könnte. / DM

Die Bewohner des Viertels Fartàritx in Manacor machen mobil gegen den Bau einer neuen Moschee im Stadtgebiet. Am Samstag (2.3.) hat ein erstes informelles Treffen in der Bar Trébol stattgefunden, am Montagabend wurden auf dem Gelände der ehemaligen Fleischfabrik Procam Protestbanner mit Botschaften wie "Wir wollen unsere Identität bewahren", "Wir werden uns jedem Versuch widersetzen, uns zu verändern" und "Mehr Windräder, weniger Moscheen" aufgehängt.

Der Vorstand der derzeitigen Moschee im Viertel Sa Torre hatte sich am 11. Februar versammelt, um die Gläubigen über mögliche Grundstücke in der Stadt zu informieren, auf denen ein neues Gotteshaus entstehen könnte. Dieses soll im Prinzip die bestehende Moschee ergänzen. Eines der infrage kommenden Grundstücke ist das von Procam zwischen dem Carrer Fàbrica und dem Carrer Fartàritx (in der Nähe der Plaça de la Concòrdia), dessen Gebäude im Juni 2022 abgerissen wurde. Zurzeit verlangt der Eigentümer fast 1,5 Millionen Euro, wobei eigentlich vorgesehen war, das Grundstück aufzuteilen, um dort verschiedene Wohnblöcke zu planen.

Zwei Optionen für Grundstücke

Allein die Tatsache, dass es sich um eine alte Wurstfabrik handelt, in der hauptsächlich Schweinefleisch zu Sobrassadas verarbeitet wurde, hat jedoch bei einem Teil der muslimischen Gemeinschaft aus religiösen Gründen Zweifel an dieser Option hervorgerufen. Der zweite Ort, der derzeit in Erwägung gezogen wird, wäre ein großes Lagerhaus, ebenfalls in demselben Gebiet, in dem sich bis vor einigen Jahren eine Schreinerei befand.

Eines der infrage kommenden Grundstücke in Manacor.

Eines der infrage kommenden Grundstücke in Manacor. / S. S.

Beide Möglichkeiten wurden nicht nur mit den Eigentümern besprochen, sondern auch vor gut einer Woche bei einem Treffen der maghrebinischen Gemeinde unter der Leitung von Imam Mahmoud Es Souydy mit dem Bürgermeister von Manacor, Miquel Oliver, vorgestellt, bei dem es um die städtebaulichen Optionen für die Grundstücke ging. Weder der Imam noch der Oliver wollten sich zu der Angelegenheit äußern, bis eine Pressemitteilung der Stadtverwaltung vorliegt, die bis Mittwoch veröffentlicht werden soll.

Unterschriftenaktion mit fast 500 Unterstützern

Währenddessen erklären die Anwohner, dass sie nicht gegen eine Moschee als solche seien, sondern gegen eine Moschee, die so groß ist wie die geplante. Die derzeitige Moschee an der Rambla dels Cossiers ist zu klein für die fast 4.500 Menschen aus Marokko geworden, die derzeit in der Gemeinde Manacor gemeldet sind.

Die Anwohner haben indes eine Unterschriftensammlung gestartet, die derzeit fast 500 Unterstützer zählt. "Das Stadtzentrum ist bereits überlastet, und ein zusätzliches Gebäude könnte den Verkehr und die Staus noch verstärken", argumentiert Rosa Pastor, die Initiatorin der Initiative. "Wir schlagen vor, diese neue Moschee an den Rand des Stadtzentrums zu verlegen, wo sie weniger Auswirkungen auf den täglichen Verkehr hat."

Was die kommunalen Fraktionen im Rathaus von Manacor betrifft, so hat sich Vox am Freitag offiziell gegen den geplanten Bau ausgesprochen und angekündigt, dass man "alle möglichen Hindernisse" in den Weg legen werde, um ihn zu verhindern. Auch die PP hat in einer Mitteilung ihre "entschiedene Ablehnung" des Baus im Stadtzentrum erklärt. /bro