In Deutschland legal, auf Mallorca verboten: Polizei nimmt bei Razzia zehn Kifferclubs hoch

In Deutschland ist der Besitz und Konsum von Cannabis mittlerweile erlaubt, auf Mallorca sind Marihuana und Haschisch weiterhin verboten. Die spanische Nationalpolizei hat in einer großen Razzia zehn Kifferclubs durchsucht und dabei 27 Personen festgenommen. Das gab die Polizei am Montag (15.4.) in einer Pressemitteilung bekannt.

Die Ermittler waren über eine Website auf die Cannabis-Clubs gestoßen, wo die Droge zum Verkauf angeboten wurde. In Zusammenarbeit mit den Ortspolizisten von Palma, Llucmajor und Andratx durchsuchten die Nationalpolizisten zwei Clubs in Llucmajor, vier in Palma, zwei in Andratx und zwei auf Ibiza. 20 Personen nahmen die Beamten auf Mallorca fest, sieben auf der Nachbarinsel. Sechs weitere Personen wurden zu dem Fall befragt.

Bei den Durchsuchungen fanden die Polizisten insgesamt fünf Kilogramm Marihuana und anderthalb Kilo Haschisch. Die Beamten haben die Schließung der Lokale angeordnet. Die Festgenommenen werden nun einem Untersuchungsrichter vorgeführt.

Mitunter geduldet

Weil einige der belangten Cannabis-Clubs schon länger bestanden und wohl auch stillschweigend geduldet wurden, bestand der Irrglaube, dass sie sich in einer rechtlichen Grauzone befinden. Angeblich würde die Polizei bis zu drei Cannabispflanzen für den Eigengebrauch dulden. Die Vereine bauen die Cannabis-Pflanzen an und rechtfertigen dies damit, dass die einzelnen Pflanzen für den Eigenbedarf der Mitglieder bestimmt sind.

In Realität ist in Spanien aber der Besitz, Anbau, Kauf oder Verkauf von Cannabis verboten. Selbst bei einer Pflanze könnte es ein Bußgeld geben, wenngleich das in der Praxis äußerst unwahrscheinlich ist. Der Konsum in den eigenen vier Wänden ist hingegen legal.

Ähnlich wie in Deutschland gibt es auch in Spanien Tendenzen, Cannabis zu legalisieren. Zuletzt setzte sich eine mallorquinische Politikerin dafür ein.