Neonazis greifen Pro-Palästina-Camp an der Universität auf Mallorca an
Unter den Angreifern sollen auch Ultras von Real Mallorca sein. Die Uni verurteilte die Attacke in den sozialen Medien
Eine Gruppe Neonazis hat am Dienstagnachmittag (21.5.) das Pro-Palästina-Camp an der Balearen-Universität angegriffen. In einem kurzen Video, das über Kanäle wie WhatsApp geteilt wurde, sieht man einen jungen Mann, der auf eine andere Person eintritt. Danach schmeißt er ein Tuch auf den Boden, das offenbar eine palästinensische Flagge ist. "Morgen um 17 Uhr sind wir wieder hier", sagt er, bevor er abhaut. "Hängt diese Flagge nicht wieder auf."
Mitglieder der Identitas-Bewegung und Real-Mallorca-Ultras
Laut der Philologie-Professorin und ehemaligen balearischen Parlaments-Abgeordneten Laura Camargo, habe es sich bei den Angreifern sowohl um Mitglieder der rechtsradikalen Identitas-Bewegung als auch um Ultras von Real Mallorca gehandelt. Einer der Angreifer soll Student an der Universität sein. Camargo appellierte an die Universitätsleitung, sich "klar gegen den Faschismus und für die demokratischen Grundwerte zu positionieren."
Die Universitätsleitung reagierte am Abend auf der Plattform X. Darin hieß es, man verurteile jeden Akt der Intoleranz und vor allem Aggressionen, die von Intoleranz geleitet seien. "Die UIB muss ein Ort für freie Meinungsäußerung bleiben." Ein für Mittwoch von den Demonstranten anberaumtes Treffen mit Uni-Rektor Jaume Carot wird allerdings nicht stattfinden. Dieser erklärte, er sei wegen einer Verpflichtung auf dem Festland verhindert. Er wolle den Termin mit den Protestierenden aber in den kommenden Tagen nachholen.
Camp besteht seit Donnerstag
Das Camp befindet sich seit vergangenem Donnerstag auf einer Grünfläche mit Bäumen auf dem Campus. Medienberichten zufolge protestieren dort rund 40 Studenten gegen das Vorgehen Israels im Gaza-Streifen. Auf Plakaten sind Botschaften wie "Bomben auf Kinder zu werfen ist keine Selbstverteidigung" zu lesen.
Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, wurde die Präsenz von Sicherheitskräften seit dem Beginn des Protests an der Uni erhöht. So seien es auch diese Wachleute gewesen, die der Neonazi-Attacke relativ zügig ein Ende bereitet hätten.
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