Prominenter Besuch und Knatsch um TV-Debatte: So beginnt auf Mallorca der Wahlkampf

Wie die Parteien auf den Balearen in die offiziell an diesem Freitag (12.5.) beginnende "campaña electoral" starten

Kampagne am Marktstand: PP-Spitzenkandidatin Marga Prohens mit Palma-Kandidat Jaime Martínez (li.) und PP-Andalusien-Premier Juan Manuel Moreno. | FOTO: PERE JOAN OLIVER

Kampagne am Marktstand: PP-Spitzenkandidatin Marga Prohens mit Palma-Kandidat Jaime Martínez (li.) und PP-Andalusien-Premier Juan Manuel Moreno. | FOTO: PERE JOAN OLIVER / Frank Feldmeier

Frank Feldmeier

Frank Feldmeier

Jetzt fällt auch offiziell der Startschuss zum Wahlkampf auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln: Ab diesem Freitag (12.5.) und bis zum Urnengang am 28. Mai werben die Parteien mit Auftritten, Plakaten und Spots um Stimmen bei den Wahlen für ein neues Landesparlament, den Inselrat und die Gemeinderäte.

Wer alles kommt

Die Parteien der balearischen Linksregierung bekommen dabei Schützenhilfe von der Zentralregierung: Fünf Kabinettsmitglieder der Sozialisten (PSOE) und drei von Unidas Podemos schauen auf den Balearen vorbei, um Ministerpräsidentin Francina Armengol (PSOE) und Podemos-Spitzenkandidatin Antònia Jover bei Wahlkampfauftritten zu begleiten. Darunter sind Wirtschaftsministerin Nadia Calviño, Finanzministerin María Jesús Montero und Verkehrsministerin Raquel Sánchez (alle PSOE) sowie Vizepräsidentin Yolanda Díaz und Irene Montero, Ministerin für Gleichberechtigung (Unidas Podemos).

Unmut bei der PP

Die Herausforderin der oppositionellen Volkspartei (PP), Marga Prohens, hat derweil Anfang der Woche ihr Mandat im spanischen Parlament aufgegeben, um auf den Balearen den „nötigen Wandel“ einleiten zu können. Sie sei sehr zufrieden, die Interessen Mallorcas in den vergangenen vier Jahren in Madrid vertreten zu haben, nun werde sie im Wahlkampf auf den Inseln alles geben. Störfeuer gibt es allerdings durch frühere PP-Politiker. So trafen sich Ende vergangener Woche der frühere Balearen-Premier Jaume Matas und Ex-Finanzminister José María Rodríguez mit weiteren PP-Veteranen zum Essen. Die Fotos vom harmonischen Miteinander sorgten für Unmut, erinnern die unter anderem wegen Korruption verurteilten Politiker doch an die früheren Skandale der Partei.

Streit um TV-Debatte

Schon vorab für Schlagzeilen sorgt zudem die im Regionalsender IB3 geplante Debatte der Spitzenkandidaten. Auf ein zunächst geplantes Duell Armengol – Prohens hat der Sender zugunsten einer Einladung an alle im Balearen-Parlament vertretenen Parteien verzichtet, doch nun gibt es Unmut über die Regeln der Debatte. Eigentlich sollte die Reihenfolge der Redebeiträge in den einzelnen Themenblöcken sowie auch die Sitzordnung ausgelost werden.

Jetzt darf – nach einem Protest der Sozialisten bei dem öffentlichen Sender gegen das Losergebnis – Armengol beginnen. Die weiteren Parteien einschließlich der Juniorpartner im Linksbündnis haben nach der Entscheidung angekündigt, Beschwerde bei der balearischen Wahlkommission einzulegen.

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