Wahlkampf auf Mallorca: Jetzt mischt auch Premier Pedro Sánchez mit

Der Sozialist war am Mittwoch (17.5.) auf den Balearen, um seine Parteikollegin Francina Armengol zu unterstützen

Pedro Sánchez auf Mallorca.

Pedro Sánchez auf Mallorca. / GUILLEM BOSCH

Frank Feldmeier

Frank Feldmeier

Im Wahlkampf auf Mallorca hat Ministerpräsidentin Francina Armengol am Mittwoch (17.5.) prominente Schützenhilfe bekommen. Spanien-Premier Pedro Sánchez rief vor rund 2.000 Anhängern im Sportkomplex Son Ferragut in Palma de Mallorca dazu auf, Armengol mit einer Mobilisierung der Wählerschaft zu einer dritten Amtszeit zu verhelfen. Sie habe große Verdienste um die Balearen, etwa bei der finanziellen Besserstellung der Region.

Lob und Versprechen

Vor diesem Hintergrund versprach Sánchez auch, in Kürze die Finanzierung in Höhe von 185 Millionen Euro für das Projekt zum Bau der Straßenbahn zu Palmas Flughafen im spanischen Ministerrat zu beschließen. Für seine Worte erntete der Sozialist Applaus und "Presidente, presidente!"-Rufe.

Armengol dankte Sánchez für die Reformpolitik der spanischen Linksregierung. Auf den Balearen gebe es dank der spanischen Arbeitsmarktreform so viele Jobs wie seit langem nicht mehr. Sie verspüre Stolz, wenn sie sehe, wie sehr Sánchez international anerkannt sei, so Armengol in ihrer Rede. Vor seinem Besuch auf Mallorca hatte Sánchez auch auf Ibiza vorbeigeschaut.

Was die Wahlumfragen sagen

Der Ausgang der Regionalwahlen am 28. Mai gilt weiterhin als offen, trotz einer großen Umfrage des Sozialforschungsinstituts CIS zu den Wahlpräferenzen und einer Debatte aller Spitzenkandidaten im Regionalsender IB3 am vergangenen Sonntag (14.5.). Armengol kann laut der Umfrage mit einer Mehrheit von 31,5 Prozent der Stimmen rechnen. Das wäre ein Vorsprung von knapp fünf Punkten vor ihrer Herausforderin von der konservativen Volkspartei (PP), Marga Prohens. Doch zum einen ist die Umfrage des öffentlichen Meinungsforschungsinstituts mit 418 Befragten auf den Balearen nur bedingt repräsentativ. Zum anderen werden beide Politikerinnen ohnehin auf die Unterstützung weiterer Parteien angewiesen sein.

Die Frage, wie diese Bündnisse aussehen könnten, blieb auch bei der TV-Debatte außen vor. Während im linken Lager einer Neuauflage des Bündnisses mit Més per Mallorca und Podemos wohl nichts im Wege stünde, könnte die PP im Bemühen um eine ausreichende Mehrheit schlecht die wohl weiter erstarkende Rechtspartei Vox ignorieren. Die liberalen Ciudadanos und die regionale Zentrumspartei El Pi müssen laut CIS um ihren Wiedereinzug ins Balearen-Parlament bangen.

TV-Debatte ohne viel Debatte

Im Fernsehen wurde auch die Debatte selbst zum Thema: Die Wahlkommission hatte sich dafür ausgesprochen, die Reihenfolge der Redebeiträge per Losentscheid festzulegen – gegen eine Entscheidung von IB3 und dem Standpunkt der Sozialisten. Kandidaten des konservativen Lagers stellten vor diesem Hintergrund die Regierungsunabhängigkeit des Senders infrage. Diskutiert wurde letztendlich kaum, stattdessen wurden Wahlversprechen aneinandergereiht. Während Armengol einen weiteren Ausbau des Sozialstaates ankündigte, setzte Herausforderin Prohens auf das Versprechen massiver Steuersenkungen.

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