Mallorcas letzte Schule mit Geschlechter-Trennung will Jungen und Mädchen zusammenführen

Grund dafür ist das aktuelle Bildungsgesetz Lomloe, das die Förderung von halbprivaten Schulen einstellt, wenn nach Geschlechtern getrennt wird

Die christlich geprägte, halbprivate Schule Aixa-Llaüt in Palma.

Die christlich geprägte, halbprivate Schule Aixa-Llaüt in Palma. / Pere Joan Oliver

Patrick Schirmer Sastre

Patrick Schirmer Sastre

Es ist die letzte Schule auf Mallorca, in der die Kinder nach Geschlechtern getrennt werden. Doch jetzt will die Schule Aixa-Llaüt, die in der Nähe des Technologiezentrums Parc Bit im Norden von Palma liegt, diesen wesentlichen Kern ihres Projekts aufgeben. Dies hat die Schulleitung am Dienstag (5.12.) bekanntgegeben. Zuvor wurde dieser Schritt mit Elternvertretern und dem Kollegium abgesprochen. Die Umstrukturierung soll zu Beginn des kommenden Schuljahres im September 2024 umgesetzt werden.

Der Grund ist weniger ein Sinneswandel, sondern viel mehr monetär motiviert. Denn mit dem derzeitigen Bildungsgesetz Lomloe dürfen halbprivate Schulen wie Aixa-Llaüt keine öffentlichen Fördergelder mehr bekommen, wenn sie die Schüler nach Geschlechtern aufteilen.

Derzeit bekommt die Lehranstalt jährlich 2,8 Millionen Euro aus öffentlichen Geldern. Die neue konservative Balearen-Regierung hatte kürzlich die Förderung um das aktuelle Schuljahr verlängert, obwohl diese nach dem Bildungsgesetz hätte bereits eingestellt werden sollen.

"Individuelle pädagogische und spirituelle Begleitung"

In einem offenen Brief gaben die Schulleiter Carlos Beltrán und Vicky Ferrer an, den selbstgewählten Bildungsauftrag nicht in Gefahr bringen zu wollen. Man habe sich deshalb nach monatelangen Gesprächen geeinigt, diesen Schritt zu gehen. "Wir mussten diese Entscheidung treffen, um weiterhin allen Familien, die an unser Projekt glauben, eine bestmögliche Betreuung zu gewährleisten." Dies bedeute aber nicht, dass man dadurch die eigenen Werte verrate. "Wir werden weiterhin all jenen, die es wünschen, eine individuelle pädagogische und spirituelle Begleitung anbieten."

An der christlich geprägten Schule sind laut eigenen Angaben derzeit 740 Schüler aus 16 Nationen eingeschrieben. Die Schule wurde im Jahr 2007 gegründet, zwei Jahre später wurde sie vom katalanischen Schulverband Institució Familiar de Educació übernommen.

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