Die mittelschwere Wanderung beginnt am Ortseingang von Algaida an der Kreuzung Carrer des Sol/Carrer Cabrit i Bassa. Hier geht der Camí de Son Miquel Joan los, in den man einbiegt. Die asphaltierte, sehr wenig befahrene Straße führt durch ein fruchtbares Kulturland mit Mandel-, Johannisbrot- und Feigenbäumen. Nach etwa zehn Minuten biegt man links auf den Camí de Son Roig ab, der zunächst ganz leicht bergab führt. Er führt an teilweise herrschaftlichen Villen vorbei. Immer wieder bietet sich nach Osten ein herrlicher Ausblick auf den Klosterberg Randa.

Nach weiteren zehn Minuten wird die Finqueta de s’Heretat passiert. Dieses Landgut (possessió) war schon von den Mauren in der Zeit ihrer Herrschaft auf Mallorca als Alqueria de Punxuat besiedelt. Im 16. Jahrhundert befand es sich im Besitz des Senyors Hereu, aus dessen Familiennamen sich der Namen Heretat ableitet. Man folgt dem Camí de Son Roig immer weiter, bis man eine Gabelung erreicht, wo geradeaus, leicht abschüssig, eine Piste abzweigt, auf die man abbiegt. Sofort rechts geht es auf eine Brücke zu, die zu dem Anwesen Can Monjo führt. Wir folgen jedoch der Piste. Nach wenigen Minuten ist das Anwesen Cases de Son Roig erreicht, welches an einer zu einer Scheune führenden Steintreppe zu erkennen ist.

Hinauf zum 360-Grad-Blick Kathrin Bremer

Rechts und links der Piste befinden sich zahllose Rebstöcke. Hier wird die Syrah-Rebe angebaut. Diese Traubensorte kommt ansonsten vor allem im Rhônetal vor. Die Rebstöcke rund um die Cases de Son Roig gehören zur Bodega Can Majoral, welche ihren Sitz versteckt im hintersten Winkel des Dorfes Algaida hat. Die in zweiter Generation geführte Bodega widmet sich seit Pflanzung der ersten Reben im Jahr 1979 der ökologischen Landwirtschaft. Die Weingüter im Zentrum und Osten der Insel gehören meist zur Herkunftbezeichnung „DO Pla i Llevant“.

Das typische Mittelmeerklima, die Nähe des Meeres, der Boden aus Kalkstein und die fruchtbare Erde sorgen dafür, dass die Weinstöcke unter ausgezeichneten Bedingungen gedeihen. Pla i Llevant (übersetzt: Ebene und Ostküste) ist das älteste Weinanbaugebiet auf Mallorca, die Aufzeichnungen reichen bis in die Römerzeit zurück. Laut Website gehören der DO Pla i Llevant 14 registrierte Weingüter und 79 Winzerbetriebe mit einer Gesamtfläche von 472 Hektar.

Wandern auf Mallorca: Aufstieg auf den Galdent

Nach den Cases de Son Roig führt der Weg nach 150 Metern zu einer Gabelung, bei der an einem Zaun rechts abzubiegen ist. Weiter geht es später links vor dem Tor von der Finca Es Recó de s’Heretat auf der Waldpiste. Der erste Abzweig, der nach zwanzig Metern rechts folgt, wird ignoriert. Stattdessen wird nach rund 200 Metern rechts auf einen Trampelpfad eingebogen. Schwach lassen rote Punkte und ein roter Pfeil erkennen, dass man den richtigen Weg erwischt hat. Bis zu dieser Stelle, die den Einstieg für den Aufstieg auf den Puig de Galdent markiert, hat die Gehzeit seit Tourstart rund 45 Minuten betragen.

Die Route führt nun leicht ansteigend auf einem Waldweg, später auf einem Saumpfad aufwärts, wobei manche Abschnitte teils mit Dissgras und Mastix fast zugewachsen sind. Nach etwa zehn Minuten beginnt auf einer sehr steinigen, schmalen Piste in vielen engen Kehren der Steilaufstieg auf den Gipfel. Dabei sind auch einige kurze, flache Felspassagen zu bewältigen. Der Gipfel befindet sich schließlich in einer Höhe von 419 Metern. Die Gehzeit von dem Abzweig in der Nähe der Finca Es Recó de s’Heretat bis hierher hat rund 40 Minuten betragen.

Ausblick: Fast das ganze Tramuntana-Gebirge Mallorcas ist zu sehen

Der Rundblick von hier oben ist fantastisch. Er reicht über das Feuchtgebiet s’Albufera bis zu der Bucht von Alcúdia. Nach Süden schweift der Blick über Llucmajor, Campos, den Strand Es Trenc und Colònia de Sant Jordi bis hin zur Inselgruppe Cabrera. Von Palma sind bei guter Sicht sogar die Kathedrale, La Seu, und das Schloss Bellver auszumachen. Vom Gipfel bekommt man auch eine Vorstellung von der Größe der Zentralebene Mallorcas, die immerhin eine Fläche von 600 Quadratkilometern aufweist. Absolut spektakulär ist der Ausblick auf die Serra de Tramuntana, die sich fast in ihrer gesamten Länge präsentiert.

Für den Rückweg nehmen wir den Weg, der auf der anderen Seite des Gipfels bergab führt. Dabei haben wir vor uns den Puig de Ses Bruixes, den Hexenberg, ein beliebtes Wanderziel von Llucmajor aus. Es geht stetig bergab. Nach circa 15 Minuten und dem Durchqueren einer Senke geht es wieder ein kleines Stück bergauf. Kurz danach wird eine natürliche Bresche erreicht, durch die sich ein wunderschöner Blick zurück bietet. Wenige Minuten später folgen links zwei kleine Trampelpfade, die schnell zusammenführen.

Auf diesem schmalen Pfad geht es durch Kiefernwald und Mastix in circa 15 Minuten zurück auf den Saumpfad, den wir vom Hinweg kennen und auf den man rechts abbiegt. Ab hier ist der Rückweg identisch mit dem Hinweg.

Infos zur Wanderung:


Anfahrt von Palma und Rückfahrt: auf der Ma-15 Richtung Manacor. Ausfahrt 20, Richtung Algaida/Santa Eugènia/Llucmajor fahren. Im Kreisverkehr zweite Ausfahrt (Camí de Muntanya) nehmen. Nach 2 km links abbiegen auf Camí so n'Agustí, dann bis zur beschriebenen Kreuzung.

Tourencharakter: mittelschwere Wanderung auf Waldwegen und steinigen Pfaden.

Ausrüstung: knöchelhohe Wanderschuhe, Wasser, Proviant.

Einkehr: Bars und Restaurants in Algaida auf dem zentralen Platz.

Achtung: Am Sonntag, 6. Februar, wurden hier die ersten Prozessionsspinner gesichtet. Daher ist für Allergiker und Hunde Vorsicht bei dieser Wanderung geboten!