An der Küste der südspanischen Provinz Almería sind mindestens sieben Leichen von Migranten aus Algerien gefunden worden. Es handele sich um vier Männer, eine Frau und ein vierjähriges Kind sowie ein noch nicht identifiziertes Opfer, die seit Sonntag an Stränden oder im Wasser treibend im Bereich des Bezirks Levante gefunden worden seien, berichtete die Zeitung "Voz de Almería" am Dienstag (21.9.). Andere spanische Medien berichten noch von einer achten Leiche.

Es sei unklar, ob sie alle aus einem Boot stammten, das möglicherweise gesunken sei. Möglich sei auch, dass sie von Schleppern, die Migranten mit Schnellbooten von Algerien nach Spanien bringen, zu weit von der Küste entfernt gezwungen wurden, über Bord zu springen und dann ertrunken seien, schrieb die Zeitung. Die besonders schnellen Schlepperboote, die eigentlich als sicherer als kleine Holz- und Schlauchboote gelten, würden es regelmäßig vermeiden, der Küste zu nahe zu kommen.

Seit dem vergangenen Wochenende hätten 367 Menschen in 31 kleinen Holz- oder Schlauchbooten die Küsten Almerías erreicht, schrieb die Zeitung. Die rund 200 Kilometer lange Strecke über das Mittelmeer vom algerischen Küstenort Oran bis nach Almería ist eine der beiden Migrationsrouten für Menschen aus Algerien. Die andere führt über die Balearen, wo die Ankünfte von Booten ebenfalls am Wochenende einen neuen Höchststand erreicht haben.

Nach Angaben der UN-Organisation für Migration (IOM) starben allein bis Juli dieses Jahr 149 Menschen auf den Routen über das westliche Mittelmeer, von Algerien und Marokko bis nach Spanien. Es sei jedoch zu befürchten, dass die Dunkelziffer höher liege. /dpa/ck